© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/05 30. September 2005

Meldungen

Althaus: Zu viel geredet, zu wenig getan

BAD BLANKENBURG. Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus hat die Politik nach der deutschen Einigung massiv kritisiert. Anstatt die vergangenen 15 Jahre für gesellschaftliche Reformen zu nutzen, hätten die Parteien einseitig auf Wirtschaftswachstum gesetzt, sagte der CDU-Politiker beim Deutschen Evangelischen Allianztag, der am vergangenen Wochenende im thüringischen Bad Blankenburg stattfand. Der Staat lebe seit vielen Jahren über seine Verhältnisse. Mit "Versprechungsrhetorik" habe er den Eindruck erweckt, den Lebensstandard sichern zu können. Deshalb hätten große Teile der Bevölkerung Angst vor Reformen. Gegenwärtig werde zu viel geredet und zu wenig getan, stellte Althaus vor 110 Delegierten von rund 1.250 örtlichen Allianzen und etwa 300 evangelikalen Werken fest.

 

Zeitungsverleger gegen TV-Schleichwerbung

BERLIN. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat die Pläne der EU-Kommission, Product-Placement im Fernsehen freizugeben, scharf verurteilt. Nicht nur das Fernsehen, sondern alle Medien würden durch solche Regelungen an Glaubwürdigkeit verlieren, sagte BDZV-Präsident Helmut Heinen diesen Montag bei der Eröffnung des Zeitungskongresses in Berlin. "Was da unter den wohlklingenden Begriffen 'Liberalisierung' und 'Deregulierung' angeboten wird, bedeutet in der Konsequenz eine Aufhebung der sauberen Trennung von Werbung und Programminhalten", sagte Heinen. Es sei grotesk, daß die EU-Kommission sich einerseits für Product-Placement stark mache und andererseits Werbeverbote und -restriktionen durchsetze. Unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes fänden schwere Eingriffe in die Kommunikationsfreiheit statt.

 

"Sophie Scholl" hofft auf Oscar-Nominierung

HAMBURG. Das Kinodrama "Sophie Scholl - Die letzten Tage" von Marc Rothemund ist der deutsche Kandidat für eine Oscar- Nominierung in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film. Das teilte German Films, die Auslandsvertretung der deutschen Filmbranche, mit. Zur Begründung hieß es, der Film weise eine "große emotionale Dichte" auf und werde von einer herausragenden schauspielerischen Leistung getragen. Seine Bedeutung liege in der "zeitlosen Thematik des selbstlosen Widerstands gegen jede Form von Unterdrückung". Regisseur Rothemund hatte auf der diesjährigen Berlinale mit "Sophie Scholl" den Silbernen Bären für die beste Regie gewonnen. Hauptdarstellerin Julia Jentsch bekam den Silbernen Bären für die beste weibliche Hauptrolle. Beim Deutschen Filmpreis wurde der Film gleich mit drei Auszeichnungen bedacht, zudem wurde er in rund 30 Länder verkauft. Mit der jetzigen Nominierung geht nach "Der Untergang" im letzten Jahr wieder ein Film über die deutsche NS-Vergangenheit ins Rennen um den begehrtesten Filmpreis der Welt. Die Jury zur Verleihung der Oscars wird am 31. Januar 2006 von den eingereichten ausländischen Beiträgen fünf Anwärter auf die Auszeichnung zum besten nicht englischsprachigen Film nominieren. Die Oscars werden am 5. März in Los Angeles verliehen.

DVD "Sophie Scholl" (Foto)

 

Sprach-Pranger

"Young Companies"

Name eines Projekts in Brandenburg zur Förderung von Arbeitslosen unter 28 Jahren, die sich selbständig machen wollen


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