© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/05 26. August 2005

Meldungen

Fehlende Einsteins im Jahr 2050

STUTTGART. Nach einer zur Zeit häufig zitierten CIA-Studie ("Mapping the Global Future") werde die EU bis 2020 wahrscheinlich wegen wirtschaftlicher Probleme auseinanderbrechen, und 2025 dürfte der Anteil der Muslime unter den Europäern zwischen 22 und 37 Prozent liegen. Die beiden prognostizierten Phänomene, so behauptet der aus Breslau stammende, nach 1933 emigrierte und als Terrorismus-Experte bekannt gewordene US-Politologe Walter Laqueur, sind eng miteinander verknüpft (Merkur, 8/05). Dabei sei an der demographischen Komponente dieses Szenarios nicht zu zweifeln, denn die alt-europäische Bevölkerung schrumpfe deutlich, Europa werde also 2050 ein "vergreister Kontinent" sein und von einer Mehrheit "junger" Zuwanderer dominiert. Nun beruhte auch die ökonomische Spitzenposition der Europäer weitgehend auf ihren "Kulturleistungen". Obwohl er "Gefahr laufe, des Rassismus bezichtigt zu werden", behauptet Laqueur, daß sich eine "geistige Elite, die Einsteins des Jahres 2050", keinesfalls aus der islamischen Zuwandererschaft rekrutiere. Die europäische Kultur empfange aus dem wahhabitischen Islam keine Impulse, es werde daher keine "multikulturelle Synthese" stattfinden, sondern die "soziale und kulturelle Ghettoisierung" werde sich verfestigen und die überdehnten Sozialsysteme Europas zum Einsturz bringen. Ein Niedergang, der bestenfalls abgefedert werden könne - etwa durch "Konzessionen an Immigrantengemeinschaften", wovon er sich wenigstens "eine gewisse Kontrolle" über die Zuwanderer verspricht.

 

Das Reich der Mitte und die Mikrotechnologie

NEW YORK. Nachdem China mittlerweile eigene Kraftfahrzeug-Modelle sogar in die Europäische Union exportiert, wird im Land der Mitte nun das amerikanische Silicon Valley ins Visier genommen. Nach jüngsten Recherchen der New York Times plane China gewaltige Investitionen in die Entwicklung von Hochleistungs-Computern. Schon jetzt stammen 19 der 500 schnellsten Rechner der Welt aus China. Die nächste Generation der Supercomputer soll frühestens 2010 auf den Markt kommen. Diese soll die Petaflop (floating points operations per second)-Grenze durchbrechen - die Maßeinheit Flop bezeichnet die Anzahl der Gleitkommazahl-Operationen und ist bislang auf eine Billiarde pro Sekunde beschränkt. Bei der neuen Technologie können Hunderttausende Prozessor-Chips verknüpft werden, wodurch die Kapazität dann praktisch unbeschränkt wäre.

 

Erste Sätze

In alle besonderen Ereignisse meines bisherigen Lebens bin ich, ehrlich sei es verraten, immer mit großer Leidenschaft, aber nie mit guten Hoffnungen hineingestürmt.

Rolf Italiaander: So lernte ich segelfliegen, Zürich-Leipzig 1931


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen