© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/05 26. August 2005

Meldungen

Altersbezüge werden drastisch absinken

BONN. Der Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn (IWG), Meinhard Miegel, hält drastische Kürzungen der staatlichen Altersbezüge für unvermeidbar. "Angesichts der Bevölkerungsentwicklung, Arbeitslosigkeit, Globalisierung und immenser Staatsverschuldung können Rentenkürzungen schlechterdings nicht ausgeschlossen werden", erklärte der Rentenexperte im Berliner Tagesspiegel. Die Parteien scheuten sich davor, den Bürgern die Wahrheit zu sagen. Bis 2007 würden die Rentner im Vergleich zu 2003 acht Prozent weniger Kaufkraft haben. "Die Frage ist nicht, ob es mit den Altersbezügen bergab geht, sondern nur wie schnell und wie steil", so Miegel. Der Status quo lasse sich allenfalls bis zum Ende des Jahrzehnts aufrechterhalten. Zwar würden die Rentner "nicht unter Brücken sitzen und betteln müssen, aber viele werden den Euro dreimal umdrehen, ehe sie ihn ausgeben". Auch bei den Beamten werde es Kürzungen geben: "Es wäre der Bevölkerung nicht zu vermitteln, daß eine Gruppe nicht nur eine Arbeitsplatzgarantie hat, sondern auch noch Privilegien bei der Alterssicherung genießt", meinte der IWG-Chef.

 

Heftiger Streit um "Umweltliste 2005"

BERLIN. Deutsche Pkw sind laut der "Umweltliste 2005" des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) bezüglich Verbrauch und Schadstoffausstoß schlechter als solche aus Japan und Frankreich. Wie 2004 schaffte es der Toyota Prius auf Platz eins. Platz zwei bis vier besetzen Citroën C1 1.0, Peugeot 107 Petit Filou und Toyota Aygo, erst auf Platz fünf kommt der Opel Corsa Eco 1.0. In der Kompaktklasse kam der Mercedes A 160 CDI auf Platz zwei, bei den Familienautos kam der Ford Focus 1.6 TDCi Turnier auf Platz zwei. "Die deutschen Hersteller drohen den Anschluß bei der Umwelttechnik zu verlieren", kritisierte der VCD-Vize Hermann-Josef Vogt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) beschuldigte den VCD hingegen, "durch mangelnde Objektivität eine innovationsstarke Industrie zu diffamieren, an der jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland hängt". Bei den "Top Ten" der VCD-Liste gehe es um Kleinstwagen mit geringem Marktanteil.

 

Quote für Eisbärenjagd in Grönland geplant

NUUK. Die Eisbärenjagd soll in Grönland eingeschränkt werden. Die noch zu bestimmenden Abschußquoten sollen ab 2006 gelten, teilte die grönländische Jagdbehörde letzte Woche mit. Zur Zeit würden in Grönland jährlich zwischen 200 und 250 Bären abgeschossen. In der Arktis leben derzeit schätzungsweise 25.000 Eisbären, das Gros in Grönland und Kanada. Sie müssen wegen der Erderwärmung (acht Prozent des Arktiseises sind schon geschmolzen) immer weiter nach Norden ziehen, um Nahrung zu finden. Diese Belastung wirke sich auf die Fortpflanzung der Tiere aus.


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