© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/05 19. August 2005

Meldungen

Alys Thesen werden zerlegt

NEUWIED. Mit seinem Buch über "Hitlers Volksstaat" (JF 13/05), das es in wenigen Monaten auf fünf Auflagen brachte, ist dem außerhalb der Zunft stehenden Historiker und Journalisten Götz Aly ein Publikumserfolg gelungen, der wieder einmal beweist, daß das Dritte Reich insoweit ein singuläres Ereignis in der deutschen Geschichte darstellt, als es sich wie keine andere Epoche zu Geld machen läßt. Doch die "Faszination des Bösen" scheint - nach dem Jubel des Feuilletons - langsam unter dem Seziermesser der Fachkritik zu schwinden. Alys griffige These von der deutschen "Beutegemeinschaft", die Hitler nur gefolgt sei, weil sie von dessen "Raubzug" profitiert habe, mußte sich in der FAZ am 25. Juli einen vernichtenden Angriff gefallen lassen, den Aly nur mit wenig überzeugenden Gegenargumenten parierte (FAZ , 3. August). Nun bescheinigt ihm Achim Nolzen (Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau, 2/05), als "Interpret des Verhältnisses zwischen NS-Regierung und Bevölkerung" vollständig gescheitert zu sein. Nolzen, selbst etwas in der anstaubten "Sozialgeschichte" der NS-Zeit zu Hause, verweist mit Hans-Ulrich Wehler und Ian Kershaw darauf, daß niemals "das Materielle" die "Volksgemeinschaft" zusammengehalten habe, sondern die Attraktivität der ideologisch unterfütterten "Erlebnisangebote", mit einem kräftigen Schuß "Führercharisma" selbstverständlich. Nur durch "Ausblendung der gesamten Forschung zur Sozialpolitik des NS-Staates" habe Aly seine These plausibilisieren können.

 

Kohlendioxid ist gut für die Nadelbäume

MONTREAL. Wohl kein Gas hat eine derart schlechte Presse wie das "Treibhausgas" oder das als "Klimakiller" bezeichnete Kohlendioxid. Und ungeachtet aller Theorien, welchen Beitrag der Mensch tatsächlich dazu leistet, dürfte Einigkeit darüber herrschen, daß die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre stetig ansteigt. Neben allen Einflüssen auf das Klima stellt Kohlendioxid für die Nadelhölzer nach Untersuchung des US-Biologen Heather McCarthy eine Form von Doping für das Wachstum dar. In einer Simulation, in der Weihrauchkiefern mit einer für das Jahr 2050 angenommenen CO2-Konzentration benebelt wurden, stellten die Forscher bei genügender Stickstoffmenge im Boden eine um 17 Prozent höhere Nadelproduktion fest. Außerdem seien die Bäume zusätzlich trockenheitsresistenter, wie McCarthy auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für Ökologie in Montreal veröffentlichte.

 

Erste Sätze

Im Zeitalter der Dampfschiffe und Eisenbahnen hat der Karawanenverkehr zwischen Ägypten und dem Sudan aufgehört.

L. E. Almásy: Unbekannte Sahara. Mit Flugzeug und Auto in der Libyschen Wüste, Leipzig 1939


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