© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/05 22. Juli 2005

Meldungen

Rechtschreibreform: Elternverein applaudiert

RECKLINGHAUSEN. Der Elternverein Nordrhein-Westfalen hat die Entscheidung der Landesregierung, die höchst umstrittene Rechtschreibreform nicht wie geplant zum 1. August verbindlich einzuführen, begrüßt. Der Verein rechne damit, daß der Rat für deutsche Rechtschreibung noch etliche Veränderungen vorschlagen werde, sagte die stellvertretende Landesvorsitzende und Vizechefin des Deutschen Elternvereins, Regine Schwarzhoff, am Montag. Wie ein Sprecher der Düsseldorfer Staatskanzlei erklärte, gelte die Entscheidung, die neue Rechtschreibung zunächst nicht einzuführen, bis auf weiteres. Schwarzhoff sagte, der Elternverein lehne die Rechtschreibreform insgesamt ab. Das Ziel, Schülern das Erlernen der Sprache zu erleichtern, werde mit der Reform nicht erreicht. Während die CDU-geführten Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen an der verbindlichen Einführung der Rechtschreibreform zum 1. August festhalten, wollen Nordrhein-Westfalen und Bayern den Termin verschieben. Alte und neue Rechtschreibung sollten in ihren Bundesländern bis auf weiteres parallel ihre Gültigkeit behalten. Kritik daran kam von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

 

Regisseur Thalheim mit Filmpreis ausgezeichnet

LUDWIGSHAFEN. Der Regisseur Robert Thalheim ist mit dem "Filmkunstpreis 2005" des ersten "Festivals des Deutschen Films" in Ludwigshafen ausgezeichnet worden. Der 31jährige erhielt den erstmals ausgelobten und mit 50.000 Euro dotierten Preis vergangenen Sonntag für seinen Spielfilm "Netto". Die beiden Publikumspreise gingen an Cyril Tuschi für den Film "SommerHundeSöhne" und an Till Franzen für den Film "Die blaue Grenze". Die Preisverleihung bildete den Abschluß des zehntägigen Festivals, das sich der Förderung des neuen deutschen Autorenfilms verschrieben hat. In einem Manifest forderten 24 Filmschaffende eine Trendwende in der aktuellen deutschen Kinokunst hin zu mehr Qualität.

 

Neue Dachorganisation für Bessarabiendeutsche

STUTTGART. Die Bessarabiendeutschen haben sich neu organisiert. Anstelle von Landsmannschaft, Hilfskomitee und Heimatmuseum gibt es seit Juni nur noch den "Bessarabiendeutschen Verein" mit Sitz in Stuttgart. Er repräsentiert nach eigenen Angaben rund 10.000 Nachfahren von Deutschen, die sich ab 1812 auf Einladung des russischen Zaren Alexander I. in der südwestlichen Ukraine und in Südmoldawien niederließen. Aufgrund eines Abkommens zwischen Stalin und Hitler wurden 1940 rund 93.000 Bessarabiendeutsche aus ihrer Heimat zwischen dem Schwarzen Meer und den Flüssen Dnjestr und Pruth 100 Kilometer westlich von Odessa in das Deutsche Reich umgesiedelt. Nach mehreren Monaten in deutschen Übergangslagern wurden sie im Warthegau und Westpreußen angesiedelt, von wo aus sie 1945 vor der Sowjetarmee nach Deutschland flohen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kümmerte sich das Hilfskomitee um geistliche und diakonische Hilfen, während die Landsmannschaft vor allem für die gesellschaftliche Integration zuständig war. Das Heimatmuseum in Stuttgart dokumentiert die 128jährige Geschichte der Bessarabiendeutschen und hilft bei der Ahnenforschung. Der Bundesgeschäftsführer des "Bessarabiendeutschen Vereins", Werner Schäfer, schätzt, daß es heute rund 300.000 Bessarabiendeutsche gibt.

 

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"DB Real Estate"

Immobilienverwaltung der Deutschen Bank, vormals Deutsche Grundbesitz


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