© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/05 22. Juli 2005

Zeitschriftenkritik: Verantwortung für die Familie
Alles zum Wohl der Kinder
Jochen Schmitt

Seit vielen Jahren versendet die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves zweimal jährlich einen Rundbrief an Interessierte, die sich bei ihr oder dem Resch-Verlag gemeldet haben. Darin informiert sie über ihre therapeutische Arbeit, über familienpolitische Entwicklungen und stellt ihre neuen Publikationen kurz vor. Im Laufe der Zeit ist dadurch der "Freundeskreis Christa Meves" entstanden. Aus diesem Kreis heraus hat Christa Meves vor einigen Jahren den Verein "Verantwortung für die Familie e. V." gegründet. Dieser gibt nun einen gleichnamigen Rundbrief heraus, der den früheren Rundbrief des "Freundeskreises" ersetzt.

Im ihrem ersten diesjährigen Brief berichtet die inzwischen 80jährige Christa Meves, daß bereits 10.000 Unterschriften für das Modell "Mutter als Beruf" gesammelt wurden. Mit dieser Aktion will der Verein die Familie stärken, weil sie durch die familienpolitischen Kollektivprogramme der Regierungen für Kleinkinder bedroht sei. Dadurch daß man Kleinkinder heute schon sehr früh von ihren Müttern trennt und zum Beispiel in Kinderkrippen gibt, werde nämlich nicht nur die Familie aufgelöst, sondern auch den Kindern ein schwer wiedergutzumachender Schaden zugefügt. Neuere Erkenntnisse der Hirnforschung hätten bestätigt, daß es zwangsläufig zu Schäden führt, wenn Kleinkinder länger von ihrer Mutter getrennt werden. Dieser mutigen Unterschriftenaktion ist viel Erfolg zu wünschen, denn gleichgültig, welche Parteien in den letzten Jahren regierten, hat sich die Lage der Familie stets verschlechtert und sind Kinder zum "Armutsfaktor" geworden.

Um die Erziehungssituation auch praktisch zu verbessern, haben engagierte Mitglieder des Vereins inzwischen regionale "Elterncollegs Christa Meves" gegründet. Dort sollen junge Eltern in einem einjährigen Kurs Grundlagen einer gesunden Erziehung vermittelt bekommen. Hierzu sucht der Verein noch Interessenten für eine Dozentenausbildung und zwar "gestandene Eltern", die über ein wenig pädagogische Vorbildung verfügen und "auf dem Boden eines gelebten Christentums des Alltags" stehen.

Ferner kündigt Christa Meves ihr neuestes Buch mit dem Titel "Geheimnis Gehirn - Warum Kollektiverziehung und andere Unnatürlichkeiten den Kleinkindern schaden" an. Mit dieser Publikation möchte sie so wissenschaftlich wie möglich aufzeigen, daß der Mensch natürliche Vorgaben habe, denen er gerecht werden müsse. Behinderungen der Grundlebenstriebe während ihrer Konstituierung im Kleinkindalter, der Phase der Zeitfenster, führten nämlich zu schwerwiegenden Schäden. Vor allem dem Bindungstrieb werde heute viel zu wenig Beachtung geschenkt, so daß es langfristig zu seelischen Beeinträchtigungen komme.

Der kostenlose, meist vierseitige Rundbrief Verantwortung für die Familie ist für Meves-Freunde und pädagogisch Interessierte sehr lesenswert, zumal es im konservativen Spektrum wenig Pädagogisches gibt, weil dieser Bereich als eine Domäne der Linken gilt.

Anschrift: Verantwortung für die Familie e. V., Albertstraße 14, 29525 Uelzen, Internet: www.vfa-ev.de 


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