© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/05 08. Juli 2005

Blick in die Medien
Kirchs Kredite
Ronald Gläser

Jetzt, da sich der Nebel langsam lichtet, kommt immer deutlicher zutage: Die Axel Springer AG hat sich gezielt die ProSiebenSat1- Gruppe angeeignet. Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluß. Das Ganze war der spektakulärste Handel der deutschen Mediengeschichte. Es war ein Krieg alter Männer mit viel Geld, der sich seit 2001 um die damalige Kirch-Gruppe abgespielt hat. Den neuen Eigentümern ist es seinerzeit gelungen, Rolf Breuer gegen Leo Kirch in Stellung zu bringen. Der Deutsche-Bank-Chef sagte 2002 im US-Fernsehen über Leo Kirch: "Was alles man darüber hören und lesen kann, ist ja, daß der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis Fremd- oder Eigenmittel zur Verfügung zu stellen." Nach diesem Satz löste sich die Glaubwürdigkeit des Kreditnehmers Kirch spontan in Nichts auf. Seine Bude wurde im Zuge der Insolvenz unter Wert verhökert, meint Kirch. Springer-Chef Mathias Döpfner erwirbt nun die Anteile von "Unternehmensretter" Haim Saban. "Wir sind weit vorangekommen, es geht im wesentlichen jetzt noch um die Deal-Struktur", hieß es nach den letzten Verhandlungen.


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