© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/05 08. Juli 2005

Meldungen

USA untersagen Israel Waffenexport an China

JERUSALEM. Der Vizechef des Washingtoner Instituts zur Analyse globaler Sicherheit (IAGS), Gal Luft, hat Israel davor gewarnt, heimlich moderne Waffensysteme nach China zu liefern. "China ist ein aufwachender Riese und zudem ein kommunistisches Land", erklärte Luft am Wochenende im israelischen Rundfunk. US-Parlamentarier befürchteten nämlich, daß es in der Zukunft zu einem echten Krieg zwischen den USA und China kommen könnte. "Ich rate deshalb den Verantwortlichen in Israel, unter keinen Umständen hinter dem Rücken der Amerikaner zu versuchen, die Chinesen militärisch aufzurüsten und mit modernster Technologie auszustatten. Die Amerikaner reagieren sehr empfindlich bei der Vorstellung, daß ihre Soldaten durch Waffen getroffen werden, die von einem befreundeten Land stammen", erklärte der in den USA lebende israelische Politologe. Die US-Regierung hatte Israel im Juni per Vertrag dazu gezwungen, alle Rüstungsverkäufe an China mit Washington abzustimmen und auch keine Hochtechnologie ohne US-Erlaubnis weiterzureichen. Nach "zahlreichen Gesprächen mit Kongreßabgeordneten" sei klar, daß China "das heiße Thema" sei. Der Aufkauf einer US-Ölgesellschaft durch eine chinesische Regierungsfirma habe die "Alarmglocken" läuten lassen, so Gal Luft.

 

Venezuela will Kuba mit billigerem Öl helfen

CARACAS. Venezuela und 13 karibische Länder haben letzte Woche einen Energievertrag geschlossen. In der Stadt Puerto de la Cruz sicherte der venezolanische Präsident Hugo Chávez damit seinen Amtskollegen, darunter Fidel Castro aus Kuba, Erdöllieferungen unter Weltmarktpreis zu. Venezuela wolle seine Ölreserven mit Südamerika und der Karibik teilen, versprach Chávez. "Sollte aus irgendeinem Grund, den Gott verhüten möge, die 100-Dollar-Grenze überschritten werden, würden wir für die Hälfte der Erdölrechnung eine Finanzierung anbieten", so der Linksnationalist. Die Lieferungen sollten ohne den Umweg über multinationale Konzerne organisiert werden. Für einen regionalen Sozial- und Wirtschaftsfonds stellte Venezuela zudem 50 Millionen Dollar bereit. Chávez akzeptierte auch, daß das Öl zum Teil mit Bananen oder Zucker bezahlt wird. Kuba hat als Gegenleistung schon Ärzte nach Venezuela geschickt, die kostenlos Patienten behandeln sollen.

 

Japanische Opposition in Tokio im Aufwind

TOKIO. Bei Wahlen zum Tokioter Stadtparlament hat die oppositionelle Demokratische Partei Japans (DP) ihre Mandatszahl von 19 auf 35 Sitze im 127köpfigen Rat ausgebaut. Die konservative Liberaldemokratische Partei (LDP) von Premier Junichiro Koizumi fiel von 51 auf 48 Mandate zurück, kann aber mit Hilfe der 23 Sitze (plus zwei) ihres Koalitionspartners Neue Komeito-Partei ihre Mehrheit verteidigen. Die nächsten landesweiten Parlamentswahlen sind im Jahre 2007.


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