© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/05 24. Juni 2005

"Große Nähe"
Niedersachsen: Grüne werfen von Gottberg Antisemitismus vor
Marcus Schmidt

Die niedersächsische Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Brigitte Pothmer, hat dem Vorsitzenden der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm von Gottberg, "große Nähe zu antisemitischen Auffassungen" vorgeworfen.

In einem Interview mit dem Neuen Deutschland warf die Politikerin von Gottberg, der auch Mitglied der CDU und Bürgermeister der niedersächsischen Gemeinde Schnega ist, zudem vor, er habe die "antisemitische Rede des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann verteidigt". Wie Hohmann dürfe auch von Gottberg keinen Platz in der CDU haben. Der Sprecher der Landsmannschaft, Bernhard Knapstein, wies die Vorwürfe, die von mehreren Zeitungen aufgegriffen worden sind, zurück und kündigte juristische Schritte gegen Pothmer an.

Hintergrund für die Angriffe gegen von Gottberg ist offensichtlich die Auseinandersetzung um den Leiter des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg, Ronny Kabus. Anfang des Jahres hatte von Gottberg in seiner Funktion als Vorsitzender des Stiftungsrates des Museums Kabus mit der Begründung gekündigt, der Museumsleiter habe "Loyalitätsprobleme" gegenüber seinem Arbeitgeber. Diese Entscheidung war vor allem von der SPD und den Grünen heftig kritisiert worden.


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