© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/05 27. Mai 2005

Meldungen

Parteienforscher sieht keine Chance für NPD

MÜNCHEN. Ein Ergebnis unter zwei Prozent für die NPD bei der nächsten Bundestagstagswahl prognostiziert der Chemnitzer Politologe Eckhard Jesse. Dagegen werde der PDS der Wiedereinzug ins Parlament über drei Direktmandate gelingen, sagte er bei einem Vortrag bei der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Nach Einschätzung Jesses sei es "gut vorstellbar", daß Kanzler Schröder die Union bei der nächsten Bundestagswahl "mit einer Patriotismusdebatte überraschen wird nach dem Motto: Wir Deutschen können sechzig Jahre nach dem Krieg stolz sein auf unsere Leistungen und müssen unsere Erinnerung nicht ständig auf Auschwitz verengen."

 

Kirchen in Deutschland schrumpfen deutlich

Hannover. Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben im Jahr 2003 mehr als 300.000 Mitglieder durch Austritte verloren, meldet die Nachrichtenagentur idea. In den evangelischen Landeskirchen kündigten 177.162 Personen ihre Mitgliedschaft auf. Das geht aus der neuesten EKD-Statistik hervor. Da die Zahl der kirchlichen Bestattungen die der Taufen deutlich übersteigt, schrumpften die evangelischen Landeskirchen um 375.000 Personen auf 25,8 Millionen Mitglieder. Der katholischen Kirche kehrten 2003 129.598 Mitglieder den Rücken, 8,5 Prozent mehr als 2002. Die katholische Kirche hatte Ende 2003 damit in Deutschland noch 26,2 Millionen Mitglieder. Bei den Übertritten lagen die Protestanten deutlich vorne. 2003 traten 9.258 ehemalige Katholiken einer evangelischen Landeskirche bei, 3.642 ehemalige Protestanten wechselten zur katholischen Kirche über.

 

Deutsche Eliteeinheit kämpft in Afghanistan

Berlin. Die Bundeswehreliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) steht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel vor ihrem größten Auftrag seit dem Bestehen. Die ersten Einheiten seien bereits am Pfingstwochenende nach Afghanistan verlegt worden. In Faizabad, der Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Badakhsan, solle ein Teil des KSK zum Schutz der Aufbaumannschaft der Bundeswehr eingesetzt werden. Der Schwerpunkt der Aktion liege im südöstlichen Teil Afghanistans, in dem sich die Taliban und al-Qaida Kämpfe mit den Amerikaner liefern. In seinem eigenen Einsatzgebiet solle das KSK weitgehend autonom agieren können und maximal sechs Monate im Einsatz bleiben, bestenfalls sogar nur bis zu den afghanischen Parlamentswahlen im September. Die Mission hat dem Bericht zufolge den Status einer geheimen Kommandosache. Daher seien selbst die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen bisher durch das Verteidigungsministerium nur sehr beschränkt mit Informationen versorgt worden.


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