© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/05 13. Mai 2005

Zitate

"Wer hat durch seine Steuerpolitik die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß es sich für ein Unternehmen lohnt, die Arbeit zu verlagern und Gewinne im Ausland, Verluste im Inland anfallen zu lassen? Wer hat die riesigen Strukturfonds errichtet, die es den Beitrittsländern erlauben, ihre Wirtschaft so hochzurüsten, daß die alte Konkurrenz im Norden und im Westen nicht mehr mithalten kann? Das waren nationale Regierungen wie die deutsche."

Konrad Adam, Publizist, in der "Welt" vom 2. Mai

 

 

"Die SPD weiß um die schwindende Geduld ihrer Stammwählerschaft. Um diese einigermaßen bei der Stange zu halten, hat Müntefering ein wohlgehütetes Geheimnis preisgegeben: Mit dem nationalen - vom sozialen gar nicht zu reden - Verantwortungsbewußtsein der Wirtschaftseliten ist es nicht besonders weit her."

Werner Pirker, Publizist, in der "Jungen Welt" vom 3. Mai

 

 

"Der Sauerländer hat nicht nur seinen Leuten, sondern dem Volk insgesamt aufs Maul geschaut. Gewinne machen und trotzdem Leute rauswerfen, wie es Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann offensiv propagiert - bei den Aktienbesitzern mag das ankommen. Aber selbst bei Besitzern kleinerer Firmen endet an dieser Grenze der bedingungslosen Profitmaximierung das, was früher die 'Klassensolidarität' der Kapitalisten geheißen hätte."

Thomas Kröter, Publizist, in der "Frankfurter Rundschau" vom 3. Mai

 

 

"Die Mehrheit der Bevölkerung aber wollte damals (1919) den Anschluß an Deutschland, aus der Gewißheit heraus, daß das kleine, überwiegend deutschsprachige Restösterreich einfach nicht lebensfähig war. Das aber duldeten die Siegermächte nicht, und damit wurde die Erste Republik Österreich das erste Land in der Weltgeschichte, das gegen den klaren Willen der Mehrheit seiner Bürger zum souveränen Staat wurde."

Ferdinand Mayrhofer-Grünbild, österreichischer Botschafter in Budapest, im "Pester Lloyd" 19/05

 

 

"Im übrigen haben sich auch unsere westlichen Alliierten damals nicht durch besondere Menschlichkeit hervorgetan. Mir ist es bis heute völlig unbegreiflich, warum Dresden vernichtet werden mußte. Aus Sicht der Kriegsführung bestand damals dafür überhaupt gar keine Notwendigkeit."

Wladimir Putin, Präsident Rußlands, in der "Bild" vom 5. Mai

 

 

"Die westdeutsche Gesellschaft und ihre Politiker hatten ihren ideologischen Frieden mit der DDR und dem gesamten Sowjetblock gemacht. Stalin wurde gleichsam in den Kreis der Befreier aufgenommen. Diese notorische Verdrängung einer Diktaturform hält bis heute an."

Hubertus Knabe, Leiter der Stasi-Gedenkstätte, im "Focus" 19/05

 

 

"Die Vermischung der Geschichtsschreibung mit der Soziologie hat dazu geführt, daß gar nicht mehr Geschichte erzählt, sondern nur noch analysiert wird."

Walther Hofer, Berner Historiker, in der Zürcher "Weltwoche" 18/05


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