© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/05 15. April 2005

Leserbriefe

Zu: "Die Welt blickt auf Rom" , Sonderseiten, JF 15/05

Die Divisionen des Papstes

Als der Massenmörder Josef Stalin vor 60 Jahren fragte: "Wie viele Divisionen hat der Papst?", da war er sich des beifälligen Gelächters seiner Spießgesellen sicher. Heute kann man antworten, daß die Divisionen gereicht haben, um den kommunistischen Diktaturen in Europa ein schmähliches Ende zu bereiten.

Klaus Reuter, Hamburg

 

Bekennende Katholiken

Wenn man sich die Personen genauer anschaut, die neuerdings in Deutschland und Europa wegen "politischer Unkorrektheit" in Ungnade fallen, d.h. aus öffentlichen Ämtern ferngehalten bzw. entfernt oder aus dem ehrenden Gedenken der Streitkräfte gelöscht werden, dann findet man eine überraschende Gemeinsamkeit: Es sind alles bekennende Katholiken! So unterschiedlich ein Buttiglione, Hohmann oder Mölders von Herkunft, Beruf und Lebensleistung sonst auch sein mögen - in diesem zentralen weltanschaulichen Punkt stimmen sie alle überein.

Der Heilige Stuhl sollte sich dafür interessieren, was die europäische "Sozialistische Internationale" derzeit mit den Mitgliedern seiner Kirche macht. Schließlich hat jeder Katholik ja auch die vatikanische Staatsbürgerschaft in petto!

G. Schmidt-Goertz, Süderbrarup

 

 

Zu: "Zerstörerische Kräfte" von Carl Gustav Ströhm jr., JF 15/04

Geplanter orangener Putsch

Wiens FPÖ-Chef Strache über Haiders BZÖ: "Hochverrat". Außenstehend und nüchtern: Es war ein seit Monaten von zentralen Personen der FPÖ und wahrscheinlich auch außerhalb (Kanada/USA) kühl geplanter orangener Putsch gegen die deutschnationalen Funktionäre und Basis. Letztere sind der Globalisierung, One-World, dem von Haider geforderten Türkei-Beitritt zur EU usw. im Wege. Diese ist man nun los - mit jenen anti- und undemokratischen Methoden, die Haider immer "auszeichneten". Jörg Haider hat die Demokratie durch seinen Putsch in und außerhalb der FPÖ beschädigt, aber beseitigen kann er sie nicht. Das wird ihm der mündige österreichische Wähler beweisen.

Georg Dattenböck, St. Martin/M.

 

 

Zu: "Auf Leben und Tod" von Alexander Griesbach, JF 14/05

Leere Worthülsen der Medien

Ich konnte die "Berichterstattung" der Medienmaschinerie in Deutschland schon nicht mehr ertragen. Sobald das Bild von Terri Schiavo auf dem Fernseher erschien, schalteten wir in den nächsten Kanal. Denn außer Live-Bildern und leeren Worthülsen wurde kaum Fundiertes zum Fall geliefert. Doch siehe da, wie jeden Freitag berichtet - zum Glück wie immer - die JUNGE FREIHEIT in gewohnt kompetenter Weise. Und endlich erschließt sich auch mir die Tragik dieses ganzen Falles in fünf Spalten Zeitungspapier.

Rolf Goering, Freiburg

 

 

Zu: "Angst, 'abgeschaltet' zu werden", Interview mit Rita Marker, JF 14/05

Natürlicher Sterbevorgang

Wie können Sie bei dem dummen, mit Klassenkampf, bösartigen Unterstellungen und Unwissen im Bereich Glauben und Medizin durchsetzten Interview Frau Marker als "Lebensschützerin" titulieren. Ohne auf das Für und Wider im Falle der Fortführung der lebensverlängernden Maßnahmen eingehen zu wollen, dazu fehlen mir viel zu viele Informationen, möchte ich doch darauf hinweisen, daß Frau Schiavo anscheinend seit 15 Jahren rechtlich tot war (Ausfall der Hirnfunktionen). Und daß sie von Menschen, die nicht loslassen konnten oder die den Glauben an menschliche Technik anstatt an von unserem Schöpfer bestimmte Abläufe hatten, nur körperlich am "Leben" gehalten wurde. In diesem Fall wurde aber auf keinen Fall Sterbehilfe (in Form von Giftspritzen oder ähnlichem) geleistet, sondern nur der natürliche Vorgang des Sterbens erlaubt.

Armin Arend, PER E-POST

 

 

Zu: "Mölders-Gedenkstein mit Blumen überhäuft" von Paul Rosen, JF 14/05

Gesichtslose Waffenträgerin

Es ist zwar ein Armutszeugnis, was sich der Verteidigungsminister Peter Struck in Sachen Traditionsnamensentzug des Jagdgeschwaders 74 "Mölders" in Neuburg/Donau und der Mölders-Kaserne in Visselhövede/Nds. geleistet hat, was ihn vor der Geschichte selbst diskreditiert - dennoch ist es folgerichtig und "gut so". Eine derart politische und gesichtslose Waffenträgerin sucht in der Welt ihresgleichen. Vor allem seitdem man hierzulande ungestraft Soldaten "Mörder" zeihen kann, das politische Primat ein "Kontaktverbot" zu den Ritterlichsten unter den Tapferen verhängt hat und mittlerweile ein Gesinnungsdruck und Denunziantentum in den Streitkräften herrscht, die jede Form der Kameradschaft unmöglich machen. 

Peter Hild, Potsdam

 

 

Zu: "Null Toleranz für Schmierfinken" von Clemens Taeschner, JF 14/05

Hochgesittete Wandalen

Mit Befremden nehme ich zur Kenntnis, daß auch die JF sich nicht entblödet, Farbschmierereien, Denkmalsschändungen, mutwillige Zerstörungen als "Vandalismus" zu bezeichnen und damit das hochgesittete germanische Volk der Wandalen zu schmähen, das sich während der Besetzung Roms im Jahre 455 nicht ansatzweise so zerstörend und plündernd aufgeführt hat wie die "Befreier" der Deutschen 1.490 Jahre später. So konnten sich die Römer bereits eine Woche nach Abzug der Wandalen wieder an ihren gräßlichen Zirkusspielen erfreuen.

Sven Selbmann, Itzehoe

 

 

Zu: "Erinnerungskultur und Erinnerungslücken" von Klaus Motschmann, JF 14/05

Der Krieg, der viele Väter hatte

Motschmann beschäftigt sich vor allem mit der Mitschuld der Russen. Aber was ist mit Polen, Engländern, Franzosen und Amerikanern? Haben denn nicht auch sie fleißig den großen Brand geschürt? Was wissen die Deutschen heute von dem Krieg, "der viele Väter" hatte? Die Mehrheit nichts, wie sie ja auch nicht weiß, was auch Deutsche erlitten und welch schönes deutsches Land wir verloren haben.

Wir erleben gegenwärtig, wie die Häscher der Gutmenschen-Inquisition Mölders und andere jagen, wir erleben, wie der 8. Mai zu einem Torso amputiert wird. Und Deutschland wehrt sich nicht, weil ihm das historische Wissen unterschlagen worden ist.

Jörg Miketta, Westerland

 

Zu: "Selbstverneinung führt ins Abseits" und "Die Salami-Taktik geht auf" von Dieter Stein, JF 14/05

Solch Haltung macht sprachlos

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Albert Meyer, beschuldigt den Berliner Bezirksbürgermeister Herbert Weber, daß dieser am vergangenen Volkstrauertag der eigenen Toten gedacht habe. Seine Trauerrede sei "jenseits jeglicher demokratischen Gesinnung"; das hierin sichtbare "rechtsradikale Gedankengut des CDU-Politikers ist nicht mehr zu überbieten". Zusammen mit linken Politikern fordert er Webers Rücktritt. Eine solche Haltung macht sprachlos.

Damit die Situation in Berlin kurz vor der Einweihung des Holocaust-Denkmals (am Tag der Moskauer Feier der deutschen Kapitulation) nicht noch weiter eskaliert, hier folgender Hinweis: Der Historiker Michael Wolffsohn, der sich selber als einen deutsch-jüdischen Patrioten bezeichnet, hatte in seiner Ansprache zum Volkstrauertag 1996 in der Frankfurter Paulskirche hinsichtlich der anhaltenden Tabuisierung und Nichtachtung der Millionen deutscher Kriegsopfer u. a. gesagt: "Wer nicht die Toten des eigenen Volkes betrauert, wird erst recht nicht die Toten anderer Völker betrauern. Wer hingegen eigenes Leid kennt und öffentlich benennt, der wird auch das Leid anderer eher nachfühlen können - und wollen ... Mit Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Vollständigkeit, Seele und Mitgefühl."

Der Inhalt von Wolffsohn Rede findet sich auch in der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (B 3-4/97), zusammen mit Beiträgen von Peter Steinbach (Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin) und Salomon Korn, Gedenkstättenbeauftragter des Zentralrates der Juden in Deutschland.

Einem Volk die Trauer um die eigenen Toten zu verwehren, ist zutiefst verletzend und nicht hinnehmbar; und dies noch mehr, wenn die Trauernden verhöhnt und diffamiert werden.

Dr. Klaus Wippermann, Bonn

 

Unterwürfige Union

Mit der CDU ist es nicht nur ein Trauerspiel, sie ist auch eins. Nahezu nirgends Rückgrat, Mut und Überzeugungstreue. Statt dessen Unterwürfigkeit, Feigheit und Abducken. Das Schmierentheater um den Zehlendorfer Bürgermeister war ein wahrhaft erschreckendes Beispiel für die CDU der Frau Merkel. Statt sich dem Gegner zu stellen, zumal Moral und Menschlichkeit nebst Fakten auf seiten der CDU waren, fällt sie ohne Zwang um und hält dem Gegner sozusagen auch noch die rechte Backe hin, nachdem auf die linke schon geschlagen worden ist.

Gerd Schneider, Berlin

 

 

Zu: "Das leibhaftige Versprechen" von Thorsten Hinz, JF 14/05

Auf die Wende gewartet

Helmut Kohl hat ein Vierteljahrhundert als Vorsitzender der CDU agiert, davon zumindest die letzten vier Jahre in einer Manier, die stark der eines sizilianischen Mafia-Bosses ähnelt. Unter seiner Führung haben die Christdemokraten die deftigsten Wahlschlappen ihrer Geschichte einstecken müssen.

Ferner saß er - mal mehr, mal weniger - über 16 Jahre das Amt des Regierungschefs in Bonn aus. Er versprach uns wiederholt eine geistig-moralische Wende, auf die wir bis zu seiner Abwahl 1998 vergebens gewartet haben. Ins Amt ist er nur deshalb gekommen, weil er im Verein mit dem Duzfreund Genscher seinen sehr populären Vorgänger Helmut Schmidt gestürzt hat. Bei einer regulären Bundestagswahl hätte er gegen den äußerst beliebten Hamburger nie eine Chance gehabt. Alle wesentlichen Punkte, welche er seinerzeit dem Vorgänger Schmidt angekreidet hat, die wurden während seiner Regentschaft multipliziert.

Das betrifft die Arbeitslosigkeit ebenso wie die massenhafte Zuwanderung und die gigantisch angestiegene Staatsverschuldung, die nicht allein im Zuge der Vereinigung mit der DDR zustande gekommen ist, wie heute gerne behauptet wird.

Man bezeichnet Kohl gerne als den Vater der deutschen Einheit. In erster Linie gebührt der Lorbeer allerdings unseren Landsleuten in der ehemaligen DDR. An zweiter Stelle haben wir Michail Gorbatschow dafür zu danken. Kohls "Verdienst" ist also hauptsächlich darin zu sehen, daß er zur richtigen Zeit deutscher Bundeskanzler gewesen ist.

Gerhart Zobler, Niederkassel

 

 

Zu: "Fischers Versagen" von Fritz Schenk, JF 14/05

Parvenu als Weltenlenker

Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg äußerte einst, es sei dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen. Es fällt mir jedoch außerordentlich schwer, angesichts dessen, was sich seit einigen Jahren auf der deutschen politischen Bühne abspielt, trotz ebendieser beschränkten Einsicht die Ruhe zu bewahren und dem Geschehen überhaupt etwas abzugewinnen.

Neben den vielen anderen Figuren aus der Laienspielschar der rot-grünen Bühne ragt unser Außenminister besonders heraus. War er bislang schon als "Opportunio, Mitläufer des Zeitgeistes" aufgefallen und in der Rolle des "Parvenu als Weltenlenker", einer Tragödie der Frankfurter Schule, preisverdächtig, so dürfte ihn seine Verwandlungskunst in der Visa-Affäre, dem gleichnamigen Trauerspiel, zu einem Anwärter auf den Iffland-Ring für den besten deutschsprachigen Mimen gemacht haben!

Trotz einer solchen Theater-Kapazität wird es allerhöchste Zeit, daß Deutschland sein Abonnement kündigt; sonst wird der Spielplan nicht geändert.

Gunter Wigand, Karben

 

Den Stuhl frei machen

Joseph Fischer ist durch seine laxe Visa-Vergabe an osteuropäische Einwanderer mitverantwortlich für die hohe Arbeitslosigkeit von über 5,2 Millionen.

Es ist unerträglich, wie der ehemalige Steinewerfer und Diplom-Taxifahrer durch rot-grüne Multikulti-Ideologie ein ganzes Land weiter in die arbeitsmarktpolitische Katastrophe führt. Durch die Einschleusung von Tausenden von illegalen Zuwanderern ist die Schwarzarbeit in Deutschland ein noch größeres Problem geworden und hat für Tausende von Arbeitslosen die Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Joseph Fischer sollte Deutschland endlich seinen letzten Dienst erweisen und den Stuhl frei machen für kompetentere Leute.

Alexander von Wrese, Per E-Post

 

 

Zu: "Gefeierter als Einstein" von Ellen Kositza, JF 14/05

Bessere Verfilmungen

Von der "Kleinen Meerjungfrau" gibt es bessere Verfilmungen als die Disneysche, darunter besonders die bulgarisch-sowjetische von 1976. In Wladimir Bytschkows Film gibt es keinen Guten und Bösen, sondern nur Gestalten, die sich als Männer und Frauen von Ehre bewähren oder als solche versagen, sowie die manipulierbare, wankelmütige Menschenmasse. Und so ist die Geschichte auch ins Mittelalter verlegt, als Treue und Ehre noch galten. Überhaupt reichen Disneyfilme meist nicht heran an Märchenverfilmungen, die nicht auf Trickfilmbasis entstanden sind, was besonders für tschechische Märchenfilme gilt.

Richard Stockmann, Dresden

 

 

Zu: "Gutwillig, aber keineswegs weitblickend" von Werner Becker, JF 14/05

Dekadenz des Westens

Rolf Stolz hatte sein Buch 1994 in erster Auflage zu einer Zeit erscheinen lassen, als das breitere Publikum den Islam bevorzugt in seinen "mystischen Dimensionen" im Sinne Annemarie Schimmels wahrnahm; ein verdienstvolles Werk also. Nie zuvor haben Menschen ein so freies, gesundes und langes Leben führen können wie in unserer heutigen Gesellschaft. Wenn die islamische Welt ihre Unterlegenheitsgefühle lindert, indem sie dem Westen einen moralischen Zusammenbruch andichtet, ist das verständlich, wenn auch für sie katastrophal. Wenn aber der Rezensent dies tut, haben wir die eigentliche Dekadenz des Westens vor uns.

Kai Borrmann, Köln

 

 

Zu: "Die Weltgeschichte wird ein sehr hartes Urteil fällen" von Thorsten Hinz, JF 14/05

Wichtiges Schlüsseldokument

Konrad Adenauer ist in meiner Hochachtung nach Lektüre seiner sensationellen Berner Rede von 1949 noch mehr gestiegen, an die Thorsten Hinz gerade jetzt zum richtigen Zeitpunkt wieder erinnert hat. Die Rede ist ein wichtiges Schlüsseldokument zur Nachkriegsgeschichte. Es wird immer deutlicher, wieviel das deutsche Volk seinem ersten Bundeskanzler nach dem Kriege zu verdanken hat. In seiner Unbeugsamkeit und eisernen Konsequenz und seinem Mut vor den Siegermächten hat er uns Schritt für Schritt aus unserer tiefsten Erniedrigung und Not herausgeführt und den Besatzern Respekt abgenötigt. Seine mutige Rede mit ihrer schonungslosen Anprangerung der Besatzungspolitik sollten alle heutigen ignoranten "Befreiungs"-Schwärmer genau lesen! 

Reinhard Seebohm, Kiel

 

 

Zu: "Telegenes Küchendrama" von Curd-Torsten Weick, JF 14/05

Keine deutschen Kochbücher

Habe gerade versucht, in München bei Hugendubel als Geschenk ein klassisch deutsches Kochbuch zu kaufen.

Gibt es leider nicht, auch nicht auf Nachfrage bei der Verkäuferin, die mir erklärte, daß sowas zwar immer wieder verlangt wird, daß die Verlage aber deutsche Küche nicht mehr publizieren. Kein Problem hingegen, ganze Enzyklopädien zur französischen, italienischen, chinesischen, türkischen, arabischen Küche zu finden, aber zur deutschen Küche gibt es einfach nichts (außer extravaganten Feinschmeckerbüchern mit Rezepten wie "Donauwaller in Mangosauce"). In einem Land, in dem sich alle tagaus, tagein nur noch von Spaghetti und Döner ernähren, scheint deutsches Essen also nicht nur von den Tischen, sondern auch aus den Büchern verschwunden zu sein.

Hein Maier, Berlin

 

 

Zu: "Pfarrer Fliege und die Kuschel-Kirche" von Dieter Stein, JF 13/05

Was würde Luther sagen?

Eine zweite Reformation zur Wiedererneuerung der Landeskirchen im Sinne der Lehre Christi wäre dringend erforderlich. Was würde Martin Luther über die nach seinem Namen benannte "Kirche" sagen? Was er seinen "Amtsbrüdern" sagen würde, kann ich mir lebhaft vorstellen.

Jürgen Kraheberger, Hochdorf


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