© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/05 15. April 2005

Meldungen

Der Untergang - Vergessene deutsche Gedenktage 1944/45

Vor sechzig Jahren: Franzosen erobern Freudenstadt

Am 15. April stehen Spitzen der ersten französischen Armee unter General Lattre de Tassigny vor dem völlig unverteidigten Schwarzwaldstädchen Freudenstadt, in dem sich viele Lazarette der Wehrmacht befinden. Nach mehrstündigem Artilleriebeschuß, bei welchem große Teile der Stadt zerstört werden, zieht das 3. marokkanische Spahi-Regiment unter Oberstleutnant de Castries in die Stadt ein. Neben Brandstiftungen und umfangreichen Plünderungen werden deutsche Frauen Opfer von Vergewaltigungen und Gewalttätigkeiten. Eine Untersuchung der Kriegsverbrechen endet später ohne Ergebnis. Der spätere General de Castries (1954 Festungskommandant in Dien Bien Phu) bestritt die Anschuldigung, seinen Truppen einen "Freibrief" zu Plünderung und Vergewaltigung erteilt zu haben.

 

Kinderreichtum schützt vor Allergien

ROM. Je mehr Kinder eine Mutter hat, desto seltener leidet sie unter Allergien. Das schließt eine italienisch-spanische Forschergruppe um Francesco Forastiere (Abteilung für Epidemiologie, Rom: Allergy, Band 60) aus den Ergebnissen einer Studie an 1.755 Frauen. Je mehr lebende Kinder eine Mutter gebärt, desto seltener erkrankt sie an allergischem Schnupfen oder Bindehautentzündung. Fehlgeburten oder Abtreibungen hatten darauf jedoch keinen Einfluß. Auch auf die Kinder hat die Anzahl der Geschwister Einfluß auf die Empfänglichkeit gegenüber diesen Krankheiten - je mehr Geschwister desto weniger Allergien wie Asthma oder Heuschnupfen. Die sogenannte "Hygiene-Hypothese" sagt, daß je größer die Familie und je enger die Kontakte der Kinder zu Gleichaltrigen sind, desto öfter fängt sich ein Kind Infektionen ein, wodurch es weniger anfällig für Allergien wird. Die Forscher liefern verschiedene Erklärungen für ihre Ergebnisse. Einerseits könnte die Immunantwort einer Mutter mit ihrer Fruchtbarkeit zusammenhängen, womit ihre konstitutionelle Voraussetzung ausschlaggebend wäre. Andererseits werden bei einer Schwangerschaft vermehrt entzündungshemmende Faktoren gebildet, was bei mehreren Schwangerschaften langfristigeren Einfluß haben könnte. Es könnte aber auch sein, daß in einer größeren Familie die Hygiene-Hypothese vielleicht auch für Mütter gilt. Die wahre Begründung soll nun in einer langfristigen Studie untersucht werden.


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