© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/05 08. April 2005

PRO&CONTRA
Bündnis Zukunft für Österreich oder FPÖ?
Uwe Scheuch / John Graf Gudenus

Die Sozialministerin Ursula Haubner, Vizekanzler Hubert Gorbach, der Landeshauptmann Jörg Haider, Klubobmann Herbert Scheibner und der Nationalrat Uwe Scheuch haben stellvertretend für die vielen konstruktiven Kräfte das Bündnis Zukunft Österreich gegründet und damit die Grundlage für die Fortsetzung des erfolgreichen freiheitlichen Weges geschaffen.

Mit der Gründung des Bündnis Zukunft Österreich bieten wir der wert- und zukunftsorientierten Tradition unserer Gesinnungsgemeinschaft folgend den freiheitlich gesinnten Menschen eine neue politische Heimat. Die freiheitliche Regierungsbeteiligung hat viel bewirkt und dazu beigetragen, Österreich zu einem Vorzeigeland in Europa zu machen. Damit das so bleibt, haben wir uns folgende zentrale Aufgaben gesetzt:

- Wirtschaft fördern - Arbeit schaffen - Einkommen sichern

- Soziale Marktwirtschaft garantieren

- Familienfreundliches Österreich erhalten

- Sichere Heimat - Heimat sichern: geordnete Zuwanderung, innere und äußere Sicherheit für die Bevölkerung

- Bewahrung der kulturellen Identität.

Wir werden einen Beitrag leisten, diese Aufgaben weiterhin im Sinne Österreichs zu erfüllen. Wir bekennen uns zu dem eingeschlagenen Kurs einer erfolgreichen Regierungsarbeit, setzen uns gemeinsam für eine ehrliche, positive und moderne Politik für die Menschen ein und stehen zu der von uns übernommenen Verantwortung. Es ist an der Zeit, die positiven Energien und die visionären Kräfte uneingeschränkt für Österreich einzusetzen.

Wir laden alle Österreicherinnen und Österreicher ein, dieses Angebot anzunehmen, um geschlossen, mutig und visionär an der Gestaltung der Zukunft unseres Landes mitzuarbeiten.

 

Uwe Scheuch ist Sprecher des Bündnis Zukunft Österreich und Nationalratsabgeordneter (Internet: www.bzoe.at )

 

 

BZÖ oder FPÖ? Das Zweite, eben die echten Freiheitlichen - aber gut erneuert. Geht es doch darum, das durch jahrelanges eigenes Unvermögen verlorene Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Ich habe den Eindruck, daß die FPÖ in der Regierungsbeteiligung einen Schnell-Alterungsprozeß durchgemacht hat. Auch wurde vieles, was wir Freiheitlichen vormals kritisiert hatten, auf dem Altar der Regierungsbeteiligung geopfert. Augenscheinlich ist zudem, daß die FPÖ ihre Glaubwürdigkeit größtenteils verloren hat. Nur darf man jetzt nicht nur jene Funktionäre und Mitarbeiter schelten, in deren Bereich - mit der Ausnahme Kärntens - Wahlen verlorengingen. Doch die Aufforderung des wirklich nicht einfachen Ex-Parteimitglieds und Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider, sich an ihm und seinen Buben nun endlich ein Beispiel zu nehmen, führt nicht weiter, ja sie ist unseriös.

Findet sich eben keine andere FPÖ-Landesorganisation dazu bereit, sich derart zu verschulden, wie es die Kärntner Freiheitlichen getan haben. In diesem Kontext war es eben auch für die leider viel zu oft wechselnden FPÖ-Regierungsmannschaften bestimmt nie sehr aufbauend, per Kärntner Zuruf kritisiert zu werden.

Im Gegensatz dazu waren die internen Kritiker um den Wiener FPÖ-Chef Heinz Christian Strache und den Volksanwalt Ewald Stadler bis dato eher ein leichtes Lüfterl. Doch wenn Andreas Mölzer gekonnt, humorvoll und manchmal auch sarkastisch Kritik übt, so wird er ausgeschlossen. Es ist kein Zeichen von Stärke, Kritiker und Querdenker auszuschließen und sich dann aus der Partei zu verabschieden. Eine BZÖ - nein, danke. Das hieße dann wohl, daß nur von Jörg Haider handverlesene Führungskader die verbliebene Wähler jung, flott und lässig anzusprechen versuchten. Die Mehrzahl unserer verlorengegangenen Wähler hat jedoch nichts mit "Jung, flott und lässig" am Hut.

 

John Graf Gudenus ist FPÖ-Bundesrat und Seniorenobmann der Wiener FPÖ (siehe auch den Fragebogen Seite 23).


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