© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/05 25. März 2005

Leserbriefe

Zu: "Verächtlichmachung des deutschen Soldaten", Interview mit Victor Mölders, JF 12/05

Umbenennung folgerichtig

In Deutschland werden schon seit Jahren Kasernen und Bundeswehreinheiten umbenannt - und das ist auch gut so! Denn es ist Männern wie Werner Mölders schlichtweg nicht zuzumuten, daß sie ihren Namen hergeben sollen für diese Bundeswehr. Es steht dieser Bundeswehr nicht zu, sich mit den Namen verdienter deutscher Soldaten der Vergangenheit zu schmücken, sich ihrer zur Traditionsbildung zu bedienen.

Deswegen sind all die Umbenennungen nur folgerichtig, alles andere käme einer "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" gleich, und dies wäre ja nach Paragraph 189 StGB strafbar. Statt Kasernen nach deutschen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges zu benennen wird es Zeit, endlich sozial-christlich-freidemokratisch-grün-konsequent zu sein: Das Jagdgeschwader 74 ist z.B. in "Antifaschistisches Jagdgeschwader", die Kaserne in Visselhövede in "Churchill-Kaserne" umzubenennen, allein schon wegen der "Europäisierung". Nur so kann in aller Deutlichkeit und vor aller Welt der innere Zustand Deutschlands kenntlich gemacht werden!

Als letztes: Vor Jahren habe ich meinen obigatorischen Wehrdienst abgeleistet, inklusive Gelöbnis. Heute wäre ich Totalverweigerer!

Michael Knipping, per E-Post

 

Traditionslose Helotentruppe

Ich kann nur immer wieder froh und dankbar sein, dieser seelen-, traditions-, kultur- und geschichtslosen Helotentruppe von Amerikas Gnaden namens "Bundeswehr" nach insgesamt 17 Monaten Wehrdienst durch Ausmusterung entronnen zu sein. Ihr jetzt noch anzugehören, hieße meinen Großvätern (Oberst bzw. Oberleutnant der Wehrmacht) post mortem ins Grab zu spucken. Ohne mich, Herr Struck!

Fritz Werner, Verden-Borstel

 

 

Zu: "Multikulti ist gescheitert", Interview mit Heinz Buschkowsky, JF 11/05

Daneben geratene Multikultur

Ich habe noch keinen unserer zu vielen Politiker gehört, der so eindeutig und ausführlich unsere daneben geratene Multikultur so geschildert hätte, wie sie leider Wirklichkeit geworden ist. Wir hören nur immer von Phantasten, welche mehr oder weniger durch hohe Mauern vor der überbordenden Multikultur geschützt sind.

Hans Demmeler, Memmingen

 

Immer häufiger SPD-Politiker

Mit Befremden mußte ich in den letzten Monaten feststellen, daß in der JF immer häufiger SPD-Politiker zu Wort kamen. Daß die JUNGE FREIHEIT sich als Forum sieht, in dem verschiedene politische Richtungen und Meinungen zu Wort kommen, finde ich positiv. Nur sollte es nicht so weit gehen, daß sich die JF von der SPD dahingehend instrumentalisieren läßt, daß sie ihr als eine politische Bühne dient, wo abgehalfterte SPD-Politiker versuchen, die deutschland- und innenpolitischen Fehlleistungen ihrer Partei der vergangenen Jahrzehnte umzudeuten. Ziel dieser Aktion ist es doch, den Lesern der JF, die vor allem rechter bzw. konservativer Herkunft sind, einzureden, daß die SPD stets im Interesse Deutschlands oder der deutschen Nation gehandelt hätte.

Betrachtet man aber die deutsche Zeitgeschichte genauer, so sieht man sehr schnell, wenn man die SPD rein nach ihren politischen Taten beurteilt und die ganze "patriotische" Rhetorik von Schumacher über Brandt bis hin zu Schröder wegläßt, daß die SPD nie in erster Linie zugunsten des deutschen Volkes gehandelt hat, sondern in erster Linie im eigenen sozialdemokratischen Parteiinteresse und damit verbunden im Interesse der Sozialistischen Internationale.

Christoph Halt, Frankfurt/Main

 

 

Zu: "Die Berliner CDU knickt ein" von Ronald Gläser, JF 11/05

Ein erbärmliches Bild

Ein Kreisverband - besser seine BVV-Fraktion - war vorübergehend aufrecht gegangen und hatte zum 8. Mal aller Opfer von Krieg und Gewalt gedenken wollen, wie das ja diesem Datum auch entspricht. Folgend wurde diese Fraktion zum Berliner Watschenmann von linken Parteien, Medien, Gutmenschen und Jüdischer Gemeinde. Und statt sich nun dieser Watschenmannschaft zu erwehren und zurückzugeben, weil ja Menschlichkeit, Moral und Anstand auf ihrer Seite waren, gab es - dem 8. Mai nachempfunden - eine totale Kapitulation. Und da man dem, der fällt, am besten noch einen Stoß versetzte, wollen SPD, Grüne und PDS den Bezirksbürgermeister (CDU) auch noch abwählen. Ein erbärmlicheres Bild konnte die Berliner CDU wohl nicht bieten. 

Markus Frühling, Berlin

 

 

Zu: "Die Bundesempörungsbeauftragte" von Doris Neujahr, JF 11/05

Angriff im Wort und mit Stil

Danke für diesen Klasseaufsatz! Nicht ständiges Klagen über verlorenes Terrain, sondern Angriff im Wort und mit Stil. Das hat Doris Neujahr hier geschafft und bewiesen: konservativ zu denken darf auch Spaß machen. Was hat die Rechte zu verlieren? 

Simon Braun, Roth

 

Erwünschter Biß

Köstlich Ihr Artikel über Claudia Roth. Solchen Biß wünschte man mal den biederen Redakteuren von FAZ und Welt, dann käme mehr Leben in die deutsche (Presse)bude. Auch der Zeitpunkt ist gut abgepaßt, denn wenn erst mal das Antidiskriminierungsgesetz greift, könnte solch ein Artikel Ärger bringen. Dann wird man nur noch positiv reden dürfen. Ich tue das jetzt schon und wünsche den Grünen bei der nächsten Bundestagswahl von ganzem Herzen 4,9999 Prozent.

Bernd Katzschner, Porschdorf

 

Den Senf dazugeben

Claudia Roth, die immer noch grüne Chefin, sollte folgendes beherzigen: Wer immer und überall seinen Senf dazugeben möchte, wird bald selbst zum Würstchen.

Franz Mayer, München

 

 

Zu: "Auf dem Weg zur Söldnertruppe" von Paul Rosen und "Keine Zeugen, keine Beweise" von Jochen Arp, JF 11/05

Fakten zurechtbiegen

In der Ausgabe vom 11. März ist mir ein Widerspruch aufgefallen: Einerseits wird auf Seite 20 berichtet, Mölders' Briefe an einen Bischof seien nur britische Propaganda, andererseits steht in dem Artikel auf Seite 6 diese Tatsache als "andere Seite" von Mölders.

So etwas erweckt immer den Anschein, Fakten der Meinung entsprechend zurechtzubiegen.

Christian Dressler, per E-Post

 

 

Zu: "Nicht nur Rot-Grün macht arm" von Kurt Zach, JF 11/05

Wirkliche Armut nie erlebt

Eine Gesellschaft, die die Abwesenheit von Luxus als Armut definiert, offenbart nichts anderes als ihre eigene geistige Armut. Was wirkliche Armut ist, haben die Jüngeren in Deutschland ja nie erlebt. Meine Eltern kamen 1945 aus Schlesien, mit dem, was sie am Leibe trugen. Es wurde neu angefangen, ohne zu jammern. Wir Kinder bekamen von Anfang an beigebracht, daß man sich Ansprüche im Leben erwerben muß und daß man das nur mit Arbeit kann.

Seit 1969 wurde den jüngeren Generationen zunehmend vorgegaukelt, daß die Tatsache ihrer Geburt genügt, damit sie Ansprüche haben, die aber von anderen erfüllt werden müssen. Sechzehn Jahre lang hat die CDU nichts getan, dieser (nicht-) erzieherischen Fehlentwicklung gegenzusteuern. Es gab ja alles im Überfluß. Dazu noch der Multikulti-Wahn, der zu Masseneinwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen führte, die unsere Sozialkassen leerten. Jetzt ist Deutschland bankrott, und kein Politiker hat ein Konzept, wie man das ändern kann. Ich persönlich glaube nicht mehr daran, daß ein Desaster abzuwenden ist. Dazu fehlt ja offensichtlich auch allen Parteien der Wille. Man kann sich nur bei der "Frankfurter Schule", den 68ern und den Grünen bedanken. Sie haben das geschafft, was sie wollten: Deutschland ist zerstört.

Dr. Friedrich Walter, Wankendorf

 

 

Zu: "Stalin-Zitate in Berlin bleiben erhalten", JF 11/05

Überdimensionaler Rotarmist

Nicht nur die Zitate des Massenmörders Stalin bleiben erhalten, sondern erhalten bleiben in der Hauptstadt der Deutschen auch die Siegesmale der Sowjets. An der Straße des 17. Juni schauen zwei T 34 auf die Straße, Panzer, die 1953 den Volksaufstand niedergewalzt haben und in Ostpreußen in Flüchtlingskolonnen hineingefahren sind. Im Treptower Park ragt ein überdimensionaler Rotarmist in den Himmel, der ein Kind in den Armen hält. Ich frage mich, wie dieser Rotarmist zu 100.000 vergewaltigten Berliner Frauen paßt oder zu den Gräueln von Nemmersdorf.

Nicht, daß ich gegen sowjetische Soldatenfriedhöfe wäre. Die Gefallenen, gute wie böse, tapfere wie feige, haben die Grenze zwischen Leben und Tod überschritten. Sie sind der Politik und den Querelen des Alltags für immer entzogen. Sie hatten oder haben Angehörige, die um sie trauern. Ihre Gräber sollen von uns gepflegt werden, so wie wir erwarten, daß die Gräber unserer Soldaten in Rußland gepflegt werden (aber erwartet dies überhaupt die deutsche politische Klasse?).

Hans-Georg Passauer, Berlin

 

 

Zu: "Grüner Sonderwunsch" von Bernd-Thomas Ramb, JF 11/05

Dreiste Bevormundung

Die Chuzpe Minister Schilys ist bewundernswert. Kürzlich pries er die bei Änderung des Antidiskriminierungsgesetzes entfallende Bürokratieaufblähung bereits als Ansatz zum Bürokratieabbau. Bezeichnend auch, daß der mit dem neuen Gesetz einhergehende Bürokratismus Hauptthema ist, weniger aber sein tatsächlicher Inhalt mit der dreisten Bevormundung und Gängelung des Bürgers und dem Abbau von Selbstbestimmung, Vertrags- und Meinungsfreiheit.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zur Meldung "Union setzt Völkermord auf die Tagesordnung", JF 10/05

Für Armenier eingetreten

Die CDU/CSU-Fraktion hat im Bundestag einen Antrag eingebracht, mit dem an den türkischen Völkermord an den Armeniern erinnert werden soll, aber auch an die "zweifelhafte Rolle" des Deutschen Reichs. Doch liegt nicht der Hauch eines Beweises dafür vor, daß sich deutsche Militärs, die den Türken bei der Abwehr britisch-französischer Angriffe halfen, an antiarmenischen Gräueln beteiligt hätten. Tatsache ist, daß Diplomaten des Deutschen Reiches in Istanbul, allen voran Paul Graf von Wolff-Metternich, Konsul Walter Rößler und der kirchliche Missionsleiter Johann Lepsius für die verfolgten Armenier eintraten.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Zu: "Die falsch verstandene Emanzipation" von Ellen Kositza, JF 10/05

Auf Korporationen einprügeln

Ohne einen Zusammenhang bezieht sich Frau Kositza auf Burschenschafter als Freier, als ob diese allein das Milieu unterstützen würden. Einen Bezugspunkt, warum sie gerade diesen Männerbund aus zahllosen akademischen und nichtakademischen Männerrunden herausgreift, gibt sie nicht.

Sollte sie auf den vor über 100 Jahren bei einigen Bünden gepflegten Brauch des "Fuxenritts", bei dem unter Aufsicht ein junger Student mittels einer Dame des Gewerbes in die körperliche Liebe eingeführt wird, hinauswollen, so hätte sie dies erläutern müssen. Damals hatten Studenten wegen der rigiden Vorstellungen zur Sexualmoral kaum andere Möglichkeiten, vor der Ehe einschlägige Erfahrungen zu sammeln.

Daß dies heute aufgrund gewandelter Verhältnisse im sexuellen Bereich nicht mehr notwendig ist und auch keine Praktizierung erfährt, ist evident und auch bekannt. Über ein Aufsuchen von Etablissements in heutiger Zeit zu spekulieren, ist unseriös. Daß neben vielen anderen Gruppen, auch zahlreichen ausländischen, auch Verbindungsstudenten darunter sein mögen, ist nicht auszuschließen, allerdings Privatsache des Einzelnen und nicht praktizierte Politik einer Verbindung. Die rückläufige Zahl an Verbindungsstudenten allein kann das Gewerbe mit diesem Umsätzen jedenfalls nicht aufrechterhalten.

Warum wurden nicht so prominente Liebhaber des Milieus wie Michel Friedman oder Rolf Töpperwien herausgegriffen? Nein, lieber wieder auf die Korporationen einprügeln, da trifft es schon die richtigen ...

Lothar Balou, Frankfurt/Main

 

 

Zu: "Jedem seine private Inflationsrate" von Bernd-Thomas Ramb, JF 10/05

Das tut einem Rentner weh

Die Möglichkeit, Inflationsraten anhand unterschiedlicher Warenkörbe zu ermitteln, sollte unverzüglich dazu genutzt werden, eine "Inflationsrate für Rentner" zu definieren. Daß wir nämlich Teuerungen von angeblich "nur" zwei Prozent haben, ist dem Umstand zuzuschreiben, daß im Warenkorb auch Dinge liegen, die laufend billiger werden - etwa elektronische Geräte.

Einen Kleinrentner erwärmt es aber seltenst, daß die Preise für Scanner fallen oder Mobiltelefonieren billiger wird! Daß aber beispielsweise der Münchner Verkehrsverbund (MMV) spätestens alle zwei Jahre mit bis zu 10 Prozent (!) zuschlägt: das tut einem Rentner schon weh - zumal man ihn laufend an Nullrunden gewöhnen will.

Hans-Gert Kessler, München

 

 

Zu: "Langfristig sind wir alle tot" von Frank Johannis, JF 10/05

Bedrohte Lehrrechte

Der JUNGEN FREIHEIT ist zu verdanken, eine genaue und ausgewogene Behandlung des Ringens meines langjährigen Freundes Hans-Hermann Hoppe um seine verdiente Genugtuung von der Universität von Nevada in Las Vegas gebracht zu haben. Sein Vergehen, wofür die Strafe immer noch ansteht, ist, einige Wahrheiten im Hörsaal laut vorzubringen. Auffallend sind aber zwei Begleitumstände, die nicht genügend erwähnt sind.

Zum einen sagte Hoppe in seinen umstrittenen Ausführungen nichts aus, was Anstoß erregen sollte. Warum ist es verletzend zu betrachten, daß Homosexuelle wegen Kinderlosigkeit weniger sparen als familienstiftende Ehepaaren, die mit einem längerem Zeithorizont zu rechnen gezwungen sind?

Was die Aussage verletzend macht, ist, daß die sich als Opfer bezeichnende Gruppe Krach schlägt und Hoppe für seinen Freimut belangt. Wenn Hoppe die Gleichgeschlechtsliebe des berühmten englischen Wirtschaftlers J. M. Keynes bemerkt hätte, dann wäre es unwahrscheinlich, daß die jetzt Empörten ihm zusetzen würden.

Zum anderen, soweit meine Kenntnis gelangt, ist kein "Neocon"-Verein, der ja die Lehrfreiheit zu befördern angibt, ins Feld für diesen Kampf gezogen. Der Verein American Civil Liberties Union, den Hoppe eingeschaltet hat, ist zwar weit links ausgerichtet, aber dennoch willens, Andersdenkende, der Intoleranz zum Opfer Fallende zu verteidigen. Eine in den Vereinigten Staaten totgeschwiegene Selbstverständlichkeit ist, daß die "Neocons" letztlich nur die eigene Ideologie vertreten. Nach dieser Richtschnur beschließen sie, für welchen Fall der vermutlich bedrohten Lehrrechte sie mit voller Wucht eintreten. Wäre Hoppe kein konservativer Deutscher, der Spott mit den Weltdemokraten treibt und seinen Sonderweg einschlägt, dann wäre es wenigstens erdenklich, daß die "Neocons" ihm die gebrauchten Zuwendungen beschert hätten.

Als zweifacher Abweichler steht ihm dieser Vorrat leider nicht zur Verfügung.

Paul Gottfried, Elizabethtown


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