© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/05 18. Februar 2005

UMWELT
Affen sind einfach schlauer
Alexander Barti

Viele Wunschgedanken unserer Zeit entströmen der Lehre von der Evolution des Menschen. Die "Zufälligkeit" der Schöpfung ohne Gott, der stete "Fortschritt" in eine bessere Welt - das alles ist nicht denkbar, wenn der Mensch nicht vom Tier abstammt. Daher wird ein immenser Aufwand betrieben, um die Evolutionstheorie absolut wasserdicht zu machen. Charles Darwin hatte es noch einfach, er erklärte, die fehlenden Beweise für eine stringente Entwicklungsgeschichte - die "missing links" - werde man mit der Zeit schon finden. Seitdem sind über hundert Jahre vergangen, aber noch immer zeigt sich kein klares Bild. Denn alles, was bisher als "Beweis" aufgezeigt wird, ist nicht zwingend notwendig, wie ein neuer Versuch der Evolutionisten zeigt. Man stellte Schimpansen eine präparierte Futterschachtel hin. Ein Mensch stocherte mit einem Stock zunächst durch eine obere Öffnung darin herum, dann von der Seite - wodurch die Nahrung herauskam.

Bei einer zweiten Testgruppe hingegen war die Schachtel durchsichtig, diese Tiere konnten deshalb erkennen, daß der Einsatz eines Stocks in der oberen Öffnung nichts bewirkte. Die Schimpansen erkannten den Trick und verzichteten beim Nachahmen auf das Herumstochern von oben. Kleinkinder, mit denen man den Versuch wiederholte, stocherten gutgläubig in der falschen Öffnung der Schachtel herum, obwohl auch sie hätten sehen können, daß das nichts bringt. "Die Schimpansen haben sich bei diesem Versuch scharfsinniger verhalten", meinten die Forscher von der University of St. Andrews (Schottland) befriedigt. Was ist damit bewiesen? Daß Kleinkinder nachahmen, was die Erwachsenen machen, und nicht allein auf sich gestellt sind - wie Tiere.


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