© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/05 21. Januar 2005

Meldungen

NPD und DVU sprechen Wahlantritt ab

München. Die NPD und die DVU wollen in Zukunft ihren Antritt bei Wahlen untereinander absprechen. Am Wochenende unterzeichneten die beiden Parteivorsitzenden Gerhard Frey (DVU) und Udo Voigt (NPD) in München eine entsprechende Vereinbarung. Danach treten die Parteien bei den kommenden Bundestags-, Europa- und Landtagswahlen nicht gegeneinander an. Zu den Bundestagswahlen 2005 kandidiert der Absprache zufolge die NPD. Allerdings sollen auch 15 DVU-Kandidaten auf der Liste der NPD aufgestellt werden. Zur nächsten Wahl des Europaparlaments im Jahr 2009 kandidiert die DVU, die ebenfalls NPD-Kandidaten zulassen will. Auch für die Landtagswahlen bis 2009 gibt es entsprechende Absprachen. Die beiden Parteien bezeichneten die getroffene Vereinbarung, die zunächst auf fünf Jahre begrenzt ist, in einer Erklärung als "Deutschland-Pakt", mit dem der bisherige "Bruderkampf" eingestellt werde.

 

Lehrerin wehrt sich gegen Kopftuchverbot

Stuttgart. Eine Lehrerin aus Baden-Württemberg, die seit zehn Jahren an einer Schule in Bad Canstatt mit Kopftuch unterrichtet, hat beim zuständigen Oberschulamt Widerspruch gegen das neue Kopftuchverbot in dem Bundesland eingereicht. Baden-Württemberg hatte im vergangenen Jahr als eines von bislang fünf Bundesländern seinen Lehrerinnen das Tragen von Kopftüchern verboten. Bereits vor der gesetzlichen Neuregelung hatte das Schulamt der Lehrerin untersagt, mit Kopftuch zu unterrichten, berichteten die Stuttgarter Nachrichten. Das Verwaltungsgericht Stuttgart stellte ein entsprechendes Verfahren aufgrund der geänderten Rechtslage jedoch ein. Da die Behörde den neuerlichen Widerspruch der Lehrerin, die vor zwanzig Jahren zum Islam konvertiert ist, voraussichtlich ablehnen wird, ist zu erwarten, daß der Fall erneut vor dem Gericht landet.

 

Großfamilien-Stiftung schafft Wohnraum

ISNY. Die Geschwister Jakob und Karl Immler - Inhaber einer Immobilienfirma - haben Ende Dezember eine Stiftung zur Unterstützung kinderreicher Familien gegründet. In den nächsten zehn Jahren planen die Gründer der "Immler-Großfamilien-Stiftung", für 30 Millionen Euro eine Wohnsiedlung mit fünfzig Häusern in Isny im Allgäu zu bauen. Dort sollen Familien mit mindestens vier Kindern, die zudem drei Generationen umfassen, für eine symbolische Monatsmiete von einem Euro wohnen können. Zusätzlich sollen die Familien pro Woche zwanzig Stunden ehrenamtliche Arbeit leisten. Dies könne im Fußballverein oder der Musikkapelle sein, so Jakob Immler. So sei dafür gesorgt, "daß auch etwas zurückgegeben wird. Daß es ein Geben und Nehmen ist." Die Unternehmer beklagen, daß die Politik das Zusammenleben traditioneller Drei-Generationen-Verbände erschwere. Mit ihrem Projekt wollen sie "einen Anfang machen".


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