© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/05 14. Januar 2005

Meldungen

Popularisierung der antiken Welt

MÜNCHEN. Jüngste Meldungen besagen, daß es mit dem Latein- und Griechisch-Unterricht an deutschen Schulen wieder aufwärtsgeht. Erstaunlicherweise scheinen jene Medien, die sich der kulturhistorischen Popularisierung der antiken Welt verschrieben haben, vom langjährigen schulischen Desinteresse an den alten Sprachen zu keinem Zeitpunkt betroffen gewesen zu sein. So erfreut sich kontinuierlichen Zuspruchs Antike Welt, die Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, die 2004 ihren 35. Jahrgang erreichte. Ihr Erfolgsgeheimnis dürfte in der extrem starken Aktualisierung der durch Jahrtausende von uns getrennten Lebenswelten liegen. So liest sich das aktuelle Heft 6/2004 mit dem Themenschwerpunkt "Körperpflege und Wohlbefinden" streckenweise wie ein "Wellness"-Cicerone. Mit der Präsentation dieser Themen sind die Autoren im Kern bestrebt, den Zeitgraben zwischen Antike und Gegenwart zuzuschütten. So gelingt es etwa Olaf Krause, in seinem Beitrag über "Die medizinische Versorgung der römischen Legion während der Kaiserzeit" den Leser fast vergessen zu lassen, daß - ungeachtet der Behauptung Krauses, die antiken militärärztlichen Instrumente ähnelten "teilweise noch den modernen" - der römische Sanitätsdienst vielleicht den Vergleich mit den bis ins frühe 19. Jahrhundert angewandten ärztlichen Künsten aushält, danach aber nur noch die Singularität der medizinischen Moderne zu konstatieren ist.

 

Erste Sätze

Die Schlacht war geschlagen und der Friede geschlossen.

Josef Nadler: Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften, Band IV, Regensburg 1928


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