© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/05 07. Januar 2005

Meldungen

Pisa-Studie: Kritik an Einwanderungspolitik

HAMBURG. Eine falsche Einwanderungspolitik ist nach Ansicht des Leiters der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU, Wilfried Bos, mitverantwortlich für das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der Pisa-Studie. Deutschland zahle jetzt den Preis für "30 Jahre verfehlte Einwanderungspolitik", sagte der Hamburger Erziehungswissenschaftler der Wochenzeitung Die Zeit. Bei der Pisa-Studie hatten Schüler nichtdeutscher Herkunft deutlich unterdurchschnittliche Leistungen erzielt. Mit besserer Sprachförderung ließen sich nicht nur die Ergebnisse in Deutsch, sondern etwa auch in Mathematik oder Biologie verbessern, erklärte Bos. Die Förderung müsse im Kindergarten beginnen und in der Schule weitergehen. Zwar würde eine stärkere Förderung viel Geld kosten, räumte Bos ein. "Aber wenn man das nicht macht, dann haben wir hinterher die Rechnung im Justiz- und Sozialministerium. Dann kommt uns das doppelt und dreifach so teuer."

 

Gedenkstätte für Stauffenberg geplant

STUTTGART. Das Land Baden-Württemberg will im Alten Schloß zu Stuttgart eine Gedenkstätte für die Gebrüder Stauffenberg einrichten. Die Familie hatte von 1908 bis 1919 im Alten Schloß gelebt, da der Vater Oberhofmarschall des württembergischen Königs Wilhelm II. war. Bereits im Sommer 2004 ist aus Anlaß des 60. Jahrestages des 20. Juli 1944 in der Eingangshalle des heute als Landesmuseum genutzten Schlosses ein Denkmal aus vier 2,5 Meter hohen Gedenktafeln und einer 0,5 Meter großen Plastik zu Ehren der Brüder aufgestellt worden. Wie die zusammen mit dem Stuttgarter Haus der Geschichte verantwortliche Landeszentrale für politische Bildung auf Anfrage der JF mitteilte, ist über die endgültige Gestaltung der Gedenkstätte noch keine Entscheidung getroffen worden.

 

Journalistenverband: Landgericht entscheidet

BERLIN. Am 13. Januar will das Landgericht Berlin über die umstrittene Aufnahme neuer Landesverbände für Berlin und Brandenburg in den Deutschen Journalisten-Verband (DJV) beraten. Das berichtet das DJV-Verbandsmagazin journalist. Antragsteller sind die jetzigen Landesverbände Berlin und Brandenburg, die nach innerverbandlichen Querelen aus dem DJV ausgeschlossen worden waren (JF berichtete mehrfach). Dagegen haben sich die beiden Landesverbände mit einer einstweiligen Verfügung bislang erfolgreich zur Wehr gesetzt. In der Hauptsache soll darüber am 15. Februar ebenfalls in Berlin verhandelt werden.

 

Regisseurin kritisiert Umgang mit Klassikern

HAMBURG. Mit heftiger Kritik am deutschen Theater und seinem Umgang mit den Klassikern ist die Wiener Burgtheater-Regisseurin Andrea Breth hervorgetreten. "So wie derzeit bei den Theatern eingespart wird, bedeutet das, daß viele große literarische Werke auf der Bühne gar nicht mehr machbar sein werden", sagte die 52jährige der Zeit. Mit Blick auf den diesjährigen 200. Todestag Friedrich Schillers zweifelt Breth, die 2006 am Burgtheater den "Wallenstein" inszenieren wird, allerdings auch an der Fähigkeit des Publikums, sich mit Schiller überhaupt noch auseinanderzusetzen. "Wenn man nicht mehr weiß, wofür man existiert, wenn man abstreitet, daß wir etwas zu vererben haben, wird es eng", so Breth. "Wir können heute nicht mehr sagen, wir sind das Land der Dichter und Denker."

 

Sprach-Pranger

"Welcome 2005"

Während der Silvesterfeier auf das Brandenburger Tor projizierter Schriftzug


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen