© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/04 19. November 2004

Zitate

"Das Problem ist diese Multikulti-trallala-Politik der Rot-Grünen. Die hat unseren Städten massiv geschadet. Tatsächlich haben wir inzwischen eine islamische Parallelgesellschaft, die vollkommen intolerant ist, die sich nicht an bestimmte Regeln halten will. (...) Wenn bei den Leuten subjektiv der Eindruck wächst, daß man z.B. als Türke machen kann, was man will, daß man abends laut feiern darf und wenn ich mich als Deutscher beschwere, als Ausländerfeind gelte, dann hat das mit Integration nichts zu tun."

Joachim Ott, SPD-Vorsitzender in Köln, in einem Interview mit der "Neuen Gesellschaft / Frankfurter Hefte", November 2004

 

 

"Als die Bamijan-Buddhas in Afghanistan zerstört wurden, liefen die Kanäle über von empörten Stellungnahmen Kulturschaffender aus aller Welt, wie auch beim Einreiseverbot für Cat Stevens in die USA. Theo van Goghs Ermordung hat (...) außerhalb der Niederlande profundes Schweigen ausgelöst. Über eine Woche nach dem Attentat hat kein Günter Grass, kein Jack Lang, kein Michael Moore seine Stimme laut vernehmlich verurteilend angehoben. (...) Holland, scheint es, liegt für manche Blickwinkel weiter entfernt als Afghanistan."

Kommentar der "Welt" vom 11. November

 

 

"Zwar kann Bush in vier Jahren nicht noch einmal gewählt werden. Er muß (...) auf die Israel-Lobby, die kräftig für die US-Unterstützung des Scharfmacherkurses Ariel Scharons wirbt, nicht mehr Rücksicht nehmen. Aber gleichzeitig verdankt George W. vor allem der christlichen Rechten seinen Wahlsieg. Und die ist noch stärker proisraelisch und antipalästinensisch als die rechten US-jüdischen Pressure-Gruppen."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Magazin "Profil" 46/04

 

 

"Wir leben gemeinsam in einem Land, das nicht größer als Dänemark ist - 5,5 Millionen Juden und vier Millionen Palästinenser, die nirgendwo anders hinkönnen. Sie sind keine harmonische Familie. Darum müssen sie ihr Haus in zwei Apartments teilen. Ein unglücklicher Kompromiß, eine schmerzhafte Operation, mit der beide Völker aber längst einverstanden sind."

Amos Oz, Schriftsteller, in der "Welt am Sonntag" vom 7. November

 

 

"Das Triumphgeheul des Bundesverbandes der Deutschen Industrie über die Billiglohnkonkurrenz aus dem Osten noch in den Ohren, müssen marginalisierte und von der Marginalisierung bedrohte Menschen sich vom politischen und ökonomischen Establishment als Neonazis und Kommunisten beschimpfen lassen, wenn sie radikale Parteien wählen, weil es keine Opposition mehr gibt und sie sich mit einer Großen Koalition konfrontiert sehen, die offensichtlich die Republik mit einem Metzgerladen verwechselt, in dem so tief ins soziale Fleisch geschnitten wird, daß das Blut nur so spritzt."

Heiner Geißler, Ex-CDU-Generalsekretär, in der "Zeit" 47/04


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