© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/04 05. November 2004

JF intern
Blick nach links

Im "Kampf gegen Rechts" muß man es nicht so genau nehmen - diese Einstellung hat sich bei vielen Medien durchgesetzt. Im aktuellen Finanzskandal um den SPD-eigenen Antifadienst Blick nach Rechts ist es ebenso.

Nachdem die CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit einer kleinen Anfrage die undurchsichtige Finanzierung und die Kontakte zur extremistischen Linken auf die Tagesordnung gesetzt hatte, witterten Medien prompt eine "rechte Front" gegen den Blick nach Rechts. So jedenfalls Andreas Förster, eigentlich Spezialist in Sachen Stasi-Unrecht, in der Berliner Zeitung. "JUNGE FREIHEIT lobt CDU", vermeldete die Medienseite der Tageszeitung den vermeintlichen Skandal - die JF berichtete bereits mehrmals in den letzten Ausgaben über den Fall. Dabei schien sich der Bericht so gut wie ausschließlich aus irgendwelchen Internetforen zu speisen - zum eigentlichen Skandal schwieg man. Auch, daß der Blick nach Rechts in seinen Anfangszeiten als Diffamierungsorgan gegen westdeutsche konservative und liberale Politiker seitens der DDR-Staatssicherheit gefördert wurde, erwähnte Stasi-Experte Förster mit keiner Silbe - statt dessen recherchierte er oberflächlich und ordnete der JF fälschlicherweise eine Überschrift zu, die die Berliner Zeitung prompt berichtigen mußte. (JF)


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen