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Kohl kritisiert Fehlen des Gottesbezuges

ROM/MAINZ. Altbundeskanzler Helmut Kohl hat das Fehlen eines Gottesbezugs in der EU-Verfassung erneut kritisiert. "In einer Zeit der Beliebigkeit ist es um so wichtiger, die christliche Orientierung nicht zu verschweigen", sagte er letzten Montag bei einem Vortrag an der päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom. Ausdrücklich verteidigte der Ex-CDU-Chef auch den italienischen Christdemokraten Rocco Buttiglione, der wegen seiner Äußerungen zu Homosexualität und Familie als EU-Kommissar abgelehnt wurde (JF 44/04). "Daß einer angegriffen wird, der Selbstverständlichkeiten sagt, zeigt den Zustand der Gesellschaft", so Kohl. Das Christentum stelle eine unverzichtbare Grundlage Europas dar. Gemeinsame Freiheit könne nicht Orientierungslosigkeit bedeuten, mahnte Kohl. Den Kirchen in Deutschland warf er eine resignierte Haltung gegenüber der Säkularisierung vor. Christen müßten mehr Stehvermögen beweisen, denn ihr Glaube habe nichts von seinem Wahrheitsgehalt eingebüßt. Schon bei einem Vortrag im Oktober in Mainz hatte Kohl den fehlenden Gottesbezug damit erklärt, daß die jetzige Bundesregierung Rücksicht auf die Türkei nehmen wollte. Eine EU-Vollmitgliedschaft der Türkei lehnte Kohl in seiner Rom-Rede ebenfalls ab.

Entlassung von General Günzel jährt sich

BERLIN. Am 4. November jährt sich die Versetzung in den Ruhestand des KSK-Generals Reinhard Günzel aus der Bundeswehr durch Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD). Struck nannte Günzel wegen eines Briefes an den damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann "verwirrt". Günzel lobte darin Hohmanns umstrittene Rede zum 3. Oktober 2003 als eine "ausgezeichnete Ansprache".

Herbert Fleissner zu Gast bei den Danuben

MÜNCHEN. Zu ihrer nächsten Veranstaltung im Rahmen des "Herrschaftsfreien Dialogs" lädt die Münchner Burschenschaft Danubia am 7. November ein. Gast ist der Verleger Herbert Fleissner (JF-Interview 42/04), der erst kürzlich die Geschäftsführung der Buchverlage Langen Müller Herbig an seine Tochter übergeben hat. Der Dialog auf dem Haus der Burschenschaft Danubia in der Möhlstraße 21 beginnt um 11 Uhr. Weitere Informationen unter 089 / 98 46 55.

Neue Konservative Zeitung erschienen

HAMBURG. In der aktuellen Konservativen Deutschen Zeitung der Deutschen Konservativen e.V. schreibt Peter Helmes über die "Absahnermentalität" der etablierten Politik. "Das Motto: Kasse machen ohne Scham. Dicke Diäten, überhöhte Tagesgelder, Traum-Abfindungen, Übergangsgelder und Tantiemen." Weitere Autoren der DZ sind der FPÖ-Europaparlamentarier Andreas Mölzer und der frühere CDU-Politiker Heinrich Lummer.