© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/04 29. Oktober 2004

Zitate

"Nicht zufällig sind sich CDU und CSU nirgends so einig wie in der Frage, wann der Herausforderer Schröders gekürt werden soll: nicht vor Ende des nächsten Jahres. Kanzlerkandidaten sind eine leicht verderbliche Ware, der in zwei Jahren - eine Ewigkeit in der Politik - viel Schaden zugefügt werden kann, von der Hand des Gegners, aber auch aus den eigenen Reihen heraus. Selbst wenn Stoiber nicht mehr wollen sollte, dürfte er jetzt noch nicht den 'natürlichen' Anspruch der CSU aufgeben, den Kanzlerkandidaten mitzubestimmen."

Berthold Kohler, Herausgeber, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 26. Oktober

 

 

"Viele Christen halten Homosexualität für Sünde. Bedeutet das nun, daß sie alle auf politisches Engagement verzichten müssen? Haben diese Christen in unserer Welt kein Recht mehr darauf, ihre Meinungen auch zu äußern? Doch, lautet hierauf die klare Antwort. (...) Denn wie immer man eine Sachfrage einschätzt - das Recht darauf, diese Meinung zu äußern, ist ein elementares Recht unserer Demokratie."

Hartmut Spiesecke, Pressesprecher des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, in "idea" 119/04

 

 

"Die USA sind kein Land, um Wurzeln zu schlagen (...). Das Land steuert irgendwie so einer modernen Diktatur entgegen, wenn die den Bush nicht loswerden. Ich habe das Gefühl, die Leute werden von hinten bis vorne belogen und auch verzogen. Da werden richtig dumme Menschen herangezüchtet. Das ist ein Zustand, den kann man in so einem Riesenland auch gar nicht so schnell ändern."

Franka Potente, Schauspielerin, im "Focus" 43/04

 

 

"Der Sozialstaat nimmt den einen und gibt den anderen, um so eine gleichmäßigere Einkommensverteilung herbeizuführen, als sie der Markt von allein hervorbringt. Das ist vom Grundsatz her gut so, denn einige Menschen verfügen über eine so geringe Leistungsfähigkeit, daß sie von dem, was sie selbst erwirtschaften, nicht leben können. Aber man kann es auch übertreiben, denn die Korrektur der Marktentlohnung ruft stets auch Verhaltensänderungen bei den Bürgern hervor, die Sand im Getriebe der Marktwirtschaft sind und die mögliche Verteilungsmasse verringern."

Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Instituts, in der "Welt" vom 21. Oktober

 

 

"Dem Unternehmen zur Verhinderung Buttigliones haftet etwas unverkennbar Totalitäres an - nicht deshalb, weil die Abgeordneten nicht das Recht hätten, einen Kandidaten abzulehnen, dessen Werte sie nicht teilen, sondern weil sie ihre eigenen Werte zum ideologischen Fundament der Union erklären wollen. Buttigliones Bekenntnis zur europäischen Rechtsordnung steht ja völlig außer Streit. Er weigert sich nur, die gesellschaftspolitischen Ziele zu vertreten, die als europäische ausgegeben werden."

Karl-Peter Schwarz in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 24. Oktober


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