© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/04 17. September 2004

Meldungen

Asyl: Sprachkurse nun auch für Asylbewerber

MAINZ. Der Arbeitskreis Asyl Rheinland-Pfalz will Sprachkurse auch für noch nicht anerkannte Flüchtlinge im Land anbieten. Bei Fördermaßnahmen für Sprach- und Integrationskurse seien Asylsuchende zumeist ausgenommen, sagte der evangelische Pfarrer für Ausländerarbeit in Bad Kreuznach, Siegfried Pick. Damit mache man aber "die Menschen sprachlos und nimmt ihnen die Möglichkeit, hier ein Leben zu führen", kritisierte Pick. Auf einer Fachtagung in Mainz will der Arbeitskreis deshalb nach Möglichkeiten suchen, Sprachkurse auch für solche Flüchtlinge anzubieten. "Nach unserer Erfahrung bleibt die Hälfte der Menschen, die einen Asylantrag stellen, dauerhaft in Deutschland", sagte der Pfarrer weiter. Auch unabhängig vom Ausgang des Verfahrens blieben die meisten "jahrelang hier", betonte er. Es lohne sich also, auch diese Menschen zu integrieren. Die meisten Flüchtlinge, die zur Zeit kämen, seien zudem gut ausgebildet und sprächen mehrere Fremdsprachen, berichtete Pick. Diese Menschen hätten eine "hohe Motivation", Deutsch zu lernen und sich eine Arbeit zu suchen. Schon jetzt seien Kursangebote sehr gefragt.

 

Hessen: 200 Euro für eine Demonstration

WIESBADEN. Hessische Kommunen dürfen für Demonstrationen in bestimmten Fällen bis zu 200 Euro Verwaltungsgebühren erheben. Entsprechende Informationen der Opposition bestätigte Innenminister Volker Bouffier (CDU). Er betonte in einer Mitteilung seines Hauses aber, daß solche Gebühren nur dann anfielen, wenn Veranstalter von Kundgebungen nicht mit den örtlichen Versammlungsbehörden kooperierten und deshalb einen erhöhten Verwaltungsaufwand verursachten. Grundsätzlich sei jetzt und in Zukunft die Anmeldung einer Demonstration oder Versammlung kostenfrei, ergänzte er. Bouffier erläuterte, die "weit überwiegende Zahl" der Versammlungen in Hessen könne völlig problemlos durchgeführt werden. Wenn Anmelder nicht zur Kooperation bereit seien, könne die Kundgebung auch stattfinden, allerdings nur mit Auflagen.

 

Weniger Asylbewerber als im Vorjahr

BERLIN. In Deutschland beantragen weniger Menschen Asyl. Im August wurden 2.943 Anträge gestellt, wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte. Das waren zwar 36 Anträge oder 1,2 Prozent mehr als im Juli, zugleich aber 605 Anträge oder 17,0 Prozent weniger als im August 2003. In den ersten acht Monaten dieses Jahres sank die Zahl der Anträge gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 29,2 Prozent auf 24.501. Von Januar bis August 2003 lag die Zahl noch um 10.106 Anträge darüber. Hauptherkunftsländer der Bewerber im August waren wie schon in den Vormonaten die Türkei, Serbien-Montenegro und Rußland. Die Anerkennungsquote ist weiter gering. Als asylberechtigt anerkannt wurden im August 61 Personen. Das entsprach einer Quote von 1,3 Prozent.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen