© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/04 20. August 2004

Meldungen

Klimakatastrophe läßt sich noch verhindern

PRINCETON. Es ist noch nicht zu spät für eine Verhinderung der Klimakatastrophe. Diese Auffassung vertreten Stephan Pacala und Robert Socolow von der Universität Princeton in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Science (Bd. 305). Bislang wurde behauptet, daß der weltweite CO2-Ausstoß sich in den kommenden fünfzig Jahren verdoppeln werde, wenn nicht alternative Techniken wie Solarkraftwerke im Weltraum entwickelt würden. Pacala und Socolow behaupten hingegen, daß schon mit herkömmlichen technischen Mitteln die Verschmutzung drastisch reduziert werden könnte, wenn man sich ihrer konsequent bediene. Gemeint sind eher konventionelle Lösungen wie der Verzicht auf das Auto oder der Schutz des Regenwaldes, aber auch ausgefallene Ansätze wie die Verwendung von Brennstoffzellen in Autos. Auch die umstrittene Kernenergie kommt zum Einsatz. Allerdings sagen die Wissenschaftler kein Wort darüber, wie man ihre Maßnahmen politisch durchsetzbar macht.

 

Eine Intelligenz für Sprache und Zahlen

WATERLOO. Sprachliche und mathematische Fähigkeiten liegen nahe beieinander, wie kanadische Forscher an einer Studie mit 41 Kindern herausfanden. Psychologen um Daniela O'Neill ließen Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren nach einem Bilderbuch Geschichten erzählen und achteten dabei systematisch auf Fähigkeiten wie Grammatik, Satzbau oder Erzählperspektive. Zwei Jahre später absolvierten dieselben Kinder einen Text mit Mathematikaufgaben, die sie in der Schule durchgenommen hatten. Überraschend stellte sich heraus, daß die guten Geschichtenerzähler auch besser in Mathe waren. Das Projekt soll fortgeführt werden, um herauszubekommen, welche intellektuellen Fähigkeiten bei beiden Tests angesprochen wurden, berichtet die Universität Waterloo.

 

Hitzewellen werden in Mitteleuropa zur Regel

WASHINGTON. In diesem Jahrhundert werden die Hitzeperioden an Intensität und an Länge zunehmen, so lautet das Ergebnis einer Studie von Forschern des National Center for Atmospheric Research (NCAR). Nach den Klimamodellen werden in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts in einigen Regionen Europas und Nordamerikas die Wetterextreme zunehmen. "Die extremen Wetter- und Klimabedingungen werden zur größten Belastung der Menschheit in diesem Jahrhundert werden", meint Studienleiter Jerry Meehl vom NCAR. Die Hitzewellen werden vor allem den Süden und Westen der USA sowie den Mittelmeerraum, Teile von Frankreich und Deutschland sowie den Balkan treffen. Grund für die Annahme des Forschers sind atmosphärische Zirkulationen, die durch die Treibhausgase weiter angefeuert werden. Die Forscher haben Kontrollpunkte nahe den beiden Städten Paris und Chicago genommen, um Hitzewellen-Charakteristika genau zu untersuchen und zukünftige Szenarien zu zeichnen. Das verwendete Computermodell "Parallel Climate Model" ergab, daß die Hitzeperioden in den beiden Kontrollstädten in der Zeit von 2080 bis 2099 um bis zu 31 Prozent zunehmen werden.

 

Erste Sätze

Die eigentümliche Witterung einer nahen Gefahr vermittelte ihm von vornherein jene Wachsamkeit des Herzens, die ihn schon auf der Treppe spüren ließ, daß seine Fröhlichkeit um einen Grad zu lärmvoll war, um ganz echt zu sein.

Ernst von Salomon: Der Totschläger, in: Mondstein. Magische Geschichten, Berlin 1930


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen