© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/04 20. August 2004

Meldungen

DVU darf nicht mehr mit Hildebrandt werben

POTSDAM. Die DVU darf die Popularität der früheren Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) nicht für Wahlwerbung nutzen. Das Landgericht Potsdam habe eine einstweilige Verfügung gegen die DVU erlassen, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness in Potsdam. Bei einer weiteren Verwendung der Wahlwerbespots drohe ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro, ersatzweise könne auch Ordnungshaft angeordnet werden. Die DVU wirbt in einem Werbespot mit der als "Mutter Courage des Ostens" bekannten SPD-Politikerin um Stimmen bei der Landtagswahl am 19. September. Hildebrandt war von 1990 bis 1999 Sozialministerin in Brandenburg. Sie starb im November 2001 im Alter von 60 Jahren an einem Krebsleiden. Der Witwer Jörg Hildebrandt ging mit Hilfe der SPD gegen die Wahlwerbung vor. Die DVU hatte zunächst eine Frist der Anwälte Hildebrandts verstreichen lassen, bis zu der sie sich zur Unterlassung verpflichten sollte. Ness betonte, die Angehörigen Hildebrandts hätten sich nun vor Gericht durchgesetzt. Die zweite Zivilkammer des Landgerichts habe untersagt, das Bild der verstorbenen Regine Hildebrandt zu Wahlwerbezwecken zu verwenden. SPD-Landeschef Matthias Platzeck sagte mit Blick auf die DVU: "Diese Leute schrecken vor keiner noch so abstoßenden Gemeinheit zurück."

 

Immer mehr Schüler brauchen Nachhilfe

ROSTOCK. Schätzungsweise jeder dritte Schüler ist auf Nachhilfe angewiesen. Vor allem Gymnasiasten und Realschüler nutzen professionelle Angebote. Als Hauptgrund für die Nachhilfe wird die große Stoffmenge angegeben. Weitere Gründe sind Krankheit, Umzug, familiäre Probleme, Schwierigkeiten mit einem Lehrer, hohe Schülerzahlen und Unterrichtsausfall. Erhebungen zufolge geben Eltern jährlich bundesweit knapp eine Milliarde Euro für Nachhilfe aus. Problemfach Nummer eins ist seit jeher Mathematik: Jede zweite Nachhilfestunde in Deutschland dreht sich um Zahlen. Es folgen Englisch mit rund 24 Prozent und Deutsch mit 19 Prozent.

 

Vertreibung: CDU-Basis widerspricht Führung

BERLIN. Während die CDU-Parteiführung die Drohungen Gerhard Schröders in Warschau gegen die Preußische Treuhand gutgeheißen hat (JF 34/04), kritisiert die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung - Union der Vertriebenen und Flüchtlinge (OMV) in der CDU/CSU den Bundeskanzler heftig. In einer Mitteilung bezeichnet sie die Äußerungen des Kanzlers als "schäbig" und "populistisch" und die Ankündigung, zugunsten Polens bei den Gerichten zu intervenieren, als "Leerformel". Die zustimmenden Worte von CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer und Angela Merkels außenpolitischem Sprecher Friedbert Pflüger zu den Ausfällen des Kanzlers kommentiert der Verband hingegen nicht.


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