© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/04 13. August 2004

Meldungen

Zahl der Bezieher von Sozialhilfe gestiegen

WIESBADEN. Immer mehr Menschen in Deutschland rutschen in die Sozialhilfe ab. 2003 lebten insgesamt 2,81 Millionen Personen von der Hilfe zum Lebensunterhalt, zwei Prozent mehr als 2002. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der unter 18jährigen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind nahm sogar um 6,2 Prozent auf 1,08 Millionen zu. Die höchsten Sozialhilfequoten gab es erneut in Bremen (9,2 Prozent), Berlin (7,7 Prozent) und Hamburg (6,9 Prozent). Die niedrigsten Sozialhilfequoten verzeichneten Bayern (1,8 Prozent), Baden-Württemberg (2,1 Prozent) und Thüringen (2,3 Prozent). Ausländer hatten mit 8,4 Prozent eine deutlich höhere Sozialhilfequote als Deutsche mit lediglich 2,9 Prozent.

 

Äcker gefährdet durch Klärschlamm-Düngung

BERLIN. Der als Dünger genutzte Klärschlamm enthält oftmals Schadstoffe. Laut einer Untersuchung von 51 Klärschlämmen im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) können dadurch auch Gifte wie Tributylzinnverbindungen (TBT) oder Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) ins Grundwasser gelangen, warnt das UBA. Es wurde nachgewiesen, daß bis zu zwei Prozent des im Klärschlamm enthaltenen TBT in kurzer Zeit in Bodenschichten bis zu 80 Zentimeter Tiefe verlagert wurden. Das entspricht einer geschätzten Konzentration von 0,3 bis 2,8 Mikrogramm TBT pro Liter Sickerwasser. Zum Vergleich: Für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe gilt im Trinkwasser ein Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser. Der auf ökotoxikologischer Grundlage abgeleitete Geringfügigkeitsschwellenwert für das Grundwasser beträgt sogar nur 0,001 Mikrogramm TBT pro Liter. Die UBA-Studie 20/04 kann für 10 Euro beim Umweltbundesamt (Telefon: 030/2116061) bestellt werden.

 

Immer mehr Vögel auf den "Roten Listen"

MAGDEBURG. Die Intensivierung der Landwirtschaft bedroht die Vogelwelt in Sachsen-Anhalt. "Auf den Roten Listen tauchen immer mehr Vögel unter der Kategorie potenziell gefährdet auf, die man sonst als Allerweltsvögel kennt", erklärte letztes Wochenende der Chef des Ornithologenverbands Sachsen-Anhalt, Klaus George. Einige Arten wie Triel und Blauracke seien ganz ausgestorben. Dagegen seien fremde Arten wie Bienenfresser und Nilgans eingewandert. "Die Neubürger sind Ausdruck der Klimaerwärmung, die auch in der Vogelwelt meßbar wird", meinte George. Positiv sei aber die Entwicklung der 32 Vogelschutzgebiete. Sie nähmen immerhin 8,32 Prozent der Landesfläche ein.


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