© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/04 09. Juli 2004

Meldungen

"Anonyma"-Buch soll verfilmt werden

MÜNCHEN. Der Bucherfolg "Eine Frau in Berlin" soll verfilmt werden. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, hat der Eichborn-Verlag die Rechte dazu an den Produzenten Günter Rohrbach vergeben, der den Stoff für Constantin Film entwickeln soll. Die Notizen einer "Anonyma" sind 1959 in einem kleinen Schweizer Verlag erschienen und schildern Massenvergewaltigungen durch russische Militärs im besiegten Berlin 1945. Die Authentizität des Berichts war umstritten, wurde aber von Vertrauten der 2001 verstorbenen Autorin bestätigt (JF 41/03). 2003 erschien bei Eichborn eine Neuausgabe des Buches.

 

Berggruen befürwortet Flick-Collection

BERLIN. Der Kunstsammler und Mäzen Heinz Berggruen hat sich erneut für die in Berlin geplante Ausstellung des Kunstsammlers Friedrich Christian Flick stark gemacht. Zugleich attackierte er in einem Interview mit der tageszeitung die Kritiker: "Flick ist so scharf und ungerecht in einer Weise angegriffen worden, die ich nicht akzeptieren kann. Man soll aufhören mit so törichten Sachen wie Sippenhaft", sagte Berggruen. "Daß so ein Nazi-Ausdruck auf Flick übertragen wird, das geht einfach nicht." Um die Ausstellung, die ab September im Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof gezeigt werden soll, gibt es Streit, weil Flicks Großvater, der Großindustrielle und NS-Finanzier Friedrich Flick, in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilt worden war (JF 23/04). Berggruen hält es für angemessen, daß Flick seine Sammlung der Stadt Berlin schenkt: "Flick könnte tun, was ich getan habe, nämlich nach sieben Jahren die Sammlung moderner Kunst Berlin ganz zu geben. Dann wäre Flick ein großzügiger Mensch."

 

Unesco: Kölner Dom als gefährdet eingestuft

BONN. Die Unesco hat den Kölner Dom auf die Rote Liste der gefährdeten Bauwerke gesetzt. Hintergrund sind nach Angaben der UN-Kulturorganisation die umstrittenen Pläne für den Bau mehrerer Hochhäuser im rechtsrheinischen Köln, durch die der Blick auf die weltberühmte Kathedrale am linken Rheinufer verstellt werden könnte. Die Entscheidung fiel auf einer Sitzung des Welterbekomitees der Unesco im chinesischen Suzhou, teilte ein Sprecher in Bonn mit. Das Komitee wertete die Baupläne demnach als "essentiellen Eingriff" in den hervorragenden universellen Wert des Doms als Weltkulturerbe. Außerdem kritisierte das Komitee, daß seit Aufnahme des Kölner Doms in die Unesco-Liste 1996 keine "Pufferzone" um Deutschlands größte Kirche gezogen worden sei.

 

Dokumentation über den "Fall Wolffsohn"

BERLIN. Mit einer Dokumentation über den "Fall Wolffsohn" wartet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Freiheit der Wissenschaft auf. Der Historiker Michael Wolffsohn war im Mai dieses Jahres nach umstrittenen Äußerungen zur Legitimität von Folter gegenüber Terroristen ins Trommelfeuer der Kritik geraten (JF 22/04). Das viermal im Jahr erscheinende Organ des Bundes Freiheit der Wissenschaft (BFW) bringt nun den vollständigen Wortlaut des Interviews von Sandra Maischberger mit Wolffsohn. Daneben sind die Stellungnahme der Hochschulleitung der Münchner Bundeswehr-Universität, an der Wolffsohn lehrt, eine Erklärung von ihm selbst sowie ein Aufsatz von Thomas Schmid aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dokumentiert.

 

Sprach-Pranger

"CineNight 2004"

Veranstaltung zur Förderung junger Schauspieler am 3. Juli in München


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