© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/04 25. Juni 2004

Zitate

"Das Ideologie-, Amtsmacht und Wirtschaftskartell, das uns die sprachschädigende Orthographiereform aufgezwungen hat, wird über Schule, Verwaltung, Medien, Computer-Software, Wörterbücher und Ausgrenzung derer, die sich dem Reform-Diktat nicht beugen, die bewährte Schreibung mehr und mehr verdrängen und sich dabei Zeit lassen - vielleicht Jahrzehnte. Wenn dann die gesunkenen Ansprüche an die Sprache in Fleisch und Blut übergegangen sein werden, werden die 2068er die 1968er an Sprachrückentwicklung übertrumpfen. Es ist bereits abzusehen."

Reiner Kunze, Schriftsteller, in der "FAZ" vom 14. Juni

 

 

"Deutschland ist - hart gesagt - ein sterbendes Land, und das Leben hängt an der Familie, hängt an dem Verhältnis zwischen den Generationen. Ein familienfreundliches Land zu sein, müßte im Mittelpunkt einer Politik der sozialen Gerechtigkeit stehen. (...) Dazu gehört es natürlich auch, daß das Familienthema in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gehört und nicht die Homosexualität."

Hans Joachim Meyer, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, im Deutschlandfunk am 16. Juni

 

 

"Wenn es keinen Gott mehr gibt, ist alles erlaubt. Gott ist der einzig wirklich dauerhafte Garant, daß eine Rechtsordnung besteht. Die Rechtsordnung aber ist das Wichtigste für die Bürger. Daher ist der Gottesbezug etwas ganz Wesentliches."

Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl I., im Magazin "PUR" 6/04

 

 

"Natürlich weiß (man) in Deutschland, daß wir kein Mehr an Zuwanderung haben wollen, vor allem kein Mehr an Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme, so wie wir es die letzten 30 Jahre in erster Linie hatten. (...) Und es wurde aus meiner Sicht glaubhaft dargestellt, daß hier eine Grenze gezogen worden ist, daß wir mehr Sicherheit, aber weniger Zuwanderung haben."

Markus Söder, CSU-Generalsekretär, im "Deutschlandfunk" vom 18. Juni

 

 

"Bleibt noch die große Frage, wann der Prozeß gegen Saddam stattfinden soll. Für Bushs Wahlkampf wäre es günstig, wenn der Beginn noch in den Herbst fallen würde: Außer Saddam Husseins Verbrechen - viele davon verübt, als er noch strategischer Partner der Amerikaner war - ist ja keine Rechtfertigung für die Irak-Invasion geblieben."

Gudrun Harrer, Publizistin, im Wiener "Standard" vom 17. Juni

 

 

"Wer heute jung ist, wird eines Tages einsam unter einem Berg von Alten ächzen. Er hat das Pech gehabt, in eine Zeit geboren zu sein, in der allzu viele Deutsche ihr Lebensglück nicht mit eigenen Kindern teilen wollten. aus dem individuellen Glücksanspruch erwuchs zum Teil offene Kinderfeindlichkeit. Schon heute ist Deutschland eine Gesellschaft ohne politisch oder kulturell wahrnehmbare Jugend. Das mag der Ruhe der Verhältnisse zuträglich sein, doch eine Republik der Alten hat keine Zukunft. "

Detlef Hartlap, Journalist, in der Fernsehzeitschrift "Prisma" 25/04


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen