© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/04 18. Juni 2004

Meldungen

Politiker für Rücknahme der Rechtschreibreform

HAMBURG. Politiker von CDU und FDP haben sich der Forderung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) angeschlossen, die Rechtschreibreform abzuschaffen. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) kritisierte die Reform laut Bild-Zeitung als "Mißgeburt", die von den meisten Menschen nicht angenommen werde. Die Politik müsse die Kraft haben, die Reform wieder abzuschaffen, so Müller. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses des Bundestages, die FDP-Politikerin Ulrike Flach, sagte derselben Zeitung, die Rechtschreibreform sei "die größte Fehlleistung der Kultusministerkonferenz". Wulff hatte am Sonntag gefordert, bis auf wenige Ausnahmen zur alten Schreibung zurückzukehren. In der Bild-Zeitung bekräftigte er seine Forderung: Das Schreiben sei nicht leichter, sondern schwerer geworden, wurde er zitiert. Die Kultusminister hatten Anfang Juni beschlossen, daß die neue Rechtschreibung am 1. August 2005 an Schulen und Hochschulen verbindlich wird.

 

Arno Surminski erhält Friedrich-Schiedel-Preis

BAD WURZACH. Der Schriftsteller Arno Surminski wird am kommenden Samstag (19. Juni) mit dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der im Allgäu gelegenen Stadt Bad Wurzach an einen Autor vergeben, dessen Werk einen engen Bezug zur Geschichte des deutschen Volks- und Sprachraums vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufweist. Der 1934 in Ostpreußen geborene und nach der Deportation seiner Eltern in Schleswig-Holstein aufgewachsene Surminski (JF-Interview 10/02) erhält den Preis für sein bereits 1997 erschienenes Buch "Sommer vierundvierzig oder Wie lange fährt man von Deutschland nach Ostpreußen". Zu den bisherigen Preisträgern gehören Sebastian Haffner, Golo Mann, Helmut Schmidt, Martin Walser, Joachim Fest, Günter de Bruyn sowie zuletzt der Berliner Historiker Heinrich August Winkler.

 

Journalistenverband läßt Wahlen überprüfen

BERLIN. Die Landesverbände Berlin und Brandenburg des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) lassen ihre letzten Vorstandswahlen überprüfen. Insbesondere in Berlin hat die bei der Wahl des alten und neuen Vorsitzenden Alexander Kulpok unterlegene Minderheit den Vorwurf der "Wahlmanipulation" erhoben. So soll der stellvertretende Vorsitzende des brandenburgischen DJV, Torsten Witt, kurz vor der Berliner Wahl die Aufnahme mehrerer Dutzend Neumitgliedern organisiert haben. Außerdem wird Witt vorgeworfen, Kontakte zur "rechten Szene" zu unterhalten. Der Berliner DJV-Chef Alexander Kulpok wies unterdessen Vorwürfe zurück, der DJV sei "rechtsradikal unterwandert". Mit der Überprüfung der Wahlunterlagen wurde eine Berliner Rechtsanwältin beauftragt.

 

Verein "Paris-Berlin-Moskau" gegründet

LUSIGNY. In Frankreich hat sich eine Vereinigung "Paris-Berlin-Moskau" gegründet. Vorsitzender ist der geopolitische Autor Henri de Grossouvre, der mit seinem gleichnamigen Buch 2002 für Furore sorgte (JF 50/02). Zielsetzung des Vereins ist es, die politische, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Gesamtheit der europäischen Staaten zu fördern. Weitere Informationen im Internet unter www.paris-berlin-moscou.org .

 

Sprach-Pranger

"Zeitung to go"

Werbespruch für die vom Axel Springer Verlag im Tabloid-Format herausgegebene Zeitung "Welt kompakt"


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