© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/04 04. Juni 2004

Zitate

"Die europäischen Staaten, insbesondere Deutschland und Frankreich, tragen am Irak-Krieg eine Mitschuld. Sie wußten, daß der Krieg kommen würde, haben es aber nicht zustande gebracht, ihn zu verhindern. Hätte Europa eine klare Meinung zum Irak-Krieg gehabt, hätte Polen sich überzeugen lassen. Statt dessen haben Deutschland und Frankreich es einfach zugelassen, daß Europa sich teilt."

Lech Walesa, Ex-Präsident Polens, im Interview mit "tagesschau.de" vom 25. Mai

 

 

"Wir brauchen unbedingt ein einfaches Steuersystem (...), denn Sie bekommen bei gleicher Steuerlast ein wesentliches Stück an Freiheit - die Freiheit, wieder ökonomisch vernünftig zu handeln. (...) Denn niemand muß sich mehr über ausgefeilte Steuersparmöglichkeiten, geschickt konstruierte Unternehmensformen und künstlich generierte Verluste den Kopf zerbrechen. Und das schafft Wachstum."

Paul Kirchhof, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, im Magazin "Focus-Money" 22/04

 

 

"Terrorismus nenne ich den bewußten Angriff auf unbewaffnete Menschen. In Tschetschenien bleiben solche Schreckenstaten der Armee und der russischen Polizei vorbehalten, die von den Milizen und den Mafiabossen sekundiert werden, die von Moskau engagierte Kollaborateure sind. Anti-Terroristen nenne ich die Widerstandsarmee, die sich gegen diesen Repressionsapparat auflehnt und dabei alles versucht, das Leben von Zivilisten zu schonen. Das Attentat vom 9. Mai 2004 (auf Präsident Ahmed Kadyrow) war ein Akt des antiterroristischen Widerstands par excellence. Man nimmt den Scharfrichter und seine Helfershelfer ins Visier und tötet ihn."

André Glucksmann, Philosoph, im Wiener "Standard" vom 27. Mai

 

 

"Will ein Volk als souveränes Land und eigenständige Nation bestehen, dann ist es angewiesen auf Patrioten. Auf Mitbürger, die selbstlos für ihr Land einstehen. Wer Werte wie Heimatliebe, nationale Identität, Tradition prinzipiell und oberflächlich schmäht, trägt bei zur Abschaffung der Schweiz. Stückweise. Stein um Stein."

Lubomir Winnik, ehemaliger politischer Flüchtling aus der Ukraine, in der Zeitschrift "Schweizerzeit" 11/04

 

 

"Das deutsche Theater ist in einem albernen Zustand. Statt Ideen sind nur noch Scheinexperimente zu sehen. Als wir in den sechziger und siebziger Jahren experimentierten, hatten wir den Vorteil, daß wir gegen ein starkes Establishment anrennen konnten. Und diese beiden Elemente gehören jederzeit zur Kunst: das Experiment und das Establishment. (...) Ich habe jahrelang Fernsehen gemacht. Heute inspiriert mich das Fernsehen nur dazu, es abzudrehen. Die Filme sehen aus wie kommerzielle Clips, die Krimis sind schlecht gemacht und schlecht gedacht, Schauspieler, von denen man weiß, daß sie gut sind, sind im Fernsehen miserabel."

Peter Zadek, Regisseur, im Wiener Magazin "Profil" 22/04


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