© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/04 14. Mai 2004

Zitate

"Ich finde, daß Max diesen Song eigentlich auf deutsch singen müßte. Die Muttersprache der meisten Menschen in Europa ist deutsch, und es ist ein Gesangswettbewerb der Länder. Ich finde, daß jedes Land in seiner Sprache auftreten sollte."

Jürgen Domian, Fernsehmoderator, über den deutschen Beitrag zum "European Song Contest" in der Sendung "TV-Total" vom 4. Mai

 

 

"Die UN müssen sich genau überlegen, bei der vermeintlichen Übergabe der politischen Souveränität an 'die Iraker', die für Ende Juni geplant ist, allzu viel Verantwortung zu übernehmen. Als Handlanger der Amerikaner zu erscheinen, könnte ihren Handlungsspielraum und ihre Legitimität in der Region vollends ruinieren."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Wiener "Profil" 19/04

 

 

"Was der Staat den Bürgern mit der einen Hand via niedrigere Steuern gab, nahm er ihnen mit der anderen Hand, beispielsweise über die Praxisgebühr, wieder ab. Kein Wunder, daß der private Konsum, der immerhin 56 Prozent der gesamten hiesigen Wirtschaftsleistung ausmacht, nicht in die Gänge kommt."

Mario Müller, Publizist, in der "Frankfurter Rundschau" vom 4. Mai

 

 

"Vielleicht bin ich konservativ in dem Sinne, daß ich ziemlich beharrlich an meinen Werten festhalte. (...) Der Sozialstaat ist ein unverzichtbares Element der modernen Demokratie, weil soziale und politische Stabilität eng zusammenhängen. Der Sozialstaat muß Teil unseres politischen Systems bleiben, das heißt aber nicht, daß sich nichts ändern muß - aber mit Augenmaß und sozialer Verantwortung."

Heinz Fischer, SPÖ-Nationalrat und designierter österreichischer Bundespräsident, in der "Welt" vom 6. Mai

 

 

"Es beginnt damit, daß das Wort 'Zigeuner' unter Kuratel steht. Man muß 'Sinti und Roma' sagen, um zu dokumentieren, daß man sich mit den abwertenden Konnatationen des Wortes Zigeuner nicht einverstanden erklärt. Etwas daran gefällt mir nicht. Aber dieselben Leute, die sich entrüsten, wenn man das Wort 'Zigeuner' nicht durch 'Sinti und Roma' ersetzt, entrüsten sich auch, wenn das Wort 'Atommüll-Endlager' durch das Wort 'Entsorgungspark' ersetzt wird. Aber ist die Form der sprachlichen Kosmetik nicht genau dieselbe?"

Thomas Frahm, Autor in Sofia, im "Merkur, Heft 5, Mai 2004"

 

 

"Diejenigen, die in die Türme von New York geflogen sind, waren gewiß Apokalyptiker ... Sie verachten die westliche, dekadente, heidnische Kultur, so wie Christen einst die Heiden verachtet haben. Jetzt aber sind wir, die Angehörigen der säkularisierten westlichen Kultur, die Heiden. Der Anschlag vom 11. September 2001 war - neben vielem, was er auch noch war - ein Rachegericht von religiösen Apokalyptikern über eine in ihren Augen nihilistische, dekadente Zivilisation."

Rüdiger Safranski, Philosoph und Schriftsteller, in der Zeitschrift "Cicero", Mai 2004


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