© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/04 14. Mai 2004

Meldungen

Mehr deutschsprachige Publikationen weltweit

HENNEF. Die Zahl der deutschsprachigen Publikationen, die außerhalb des deutschen Sprachraums produziert werden, ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das geht aus einer Untersuchung der AG Internationale Medienhilfe (IMH) hervor. Im Ausland erscheinen nun insgesamt rund 3.100 Zeitungen, Zeitschriften und Mitteilungsblätter auf deutsch. Anfang 2003 wurden nur etwa 3.060 gezählt. Zu den neuen deutschsprachigen Publikationen gehört unter anderem die in Warschau von deutschen und polnischen Journalisten gestaltete Polen-Rundschau. Einige Zeitungen wie die Neuseeland News werden sogar an deutschen Bahnhofs- und Flughafenkiosken verkauft. Björn Akstinat, Geschäftsführer der IMH, erklärt: "Der Grund für die Zunahme der deutschsprachigen Auslandspublikationen ist die Zunahme der deutschsprachigen Menschen weltweit. Von immer mehr Schülern und Auslandsdeutschen wird die deutsche Sprache erlernt bzw. intensiv genutzt. In vielen Regionen der osteuropäischen EU-Beitrittsländer beispielsweise ist Deutsch die bedeutendste Fremd- oder Zweitsprache. Allein in Polen hat die Zahl der Deutschschüler in den letzten Jahren um mehrere hunderttausend zugenommen."

 

EU: Christliches Erbe nicht verschweigen

NEUENDETTELSAU. Die thüringische Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hält es für "töricht", daß die christliche Geschichte Europas im bisherigen Entwurf für eine Europäische Verfassung verschwiegen wird. In der Präambel, die die Grundwerte der künftigen Union beschreibt, ist lediglich von "kulturellen, religiösen und humanistischen Überlieferungen" die Rede. Es sei "hochgradig irrational", daß der Hinweis auf das Christentum fehle, schreibt die Politikerin in einem Beitrag für das lutherische Magazin CA - Confessio Augustana (Neuendettelsau/Mittelfranken). Nach Ansicht der Landtagspräsidentin ist die Benennung des christlichen Erbes schon deshalb wichtig, "weil wir sonst bei einer schwächer werdenden christlichen Prägung Gefahr laufen, es zu vergessen, und damit entscheidende Funktionsbedingungen unserer Ordnung aus dem Blick geraten". Auf dieses Erbe sollte gerade angesichts der zunehmenden Zahl von Muslimen in Europa hingewiesen werden, sagte Lieberknecht. Wenn man diesen zentralen Punkt in einer Europäischen Charta verschleiere, "tun wir uns damit selbst keinen Gefallen und jenen, die wir integrieren wollen". Der Verweis auf das christliche Erbe möge zwar für Andersgläubige wie eine Provokation wirken, sei aber eine "produktive Provokation", weil "sie zum Nachdenken anregt und damit den Zugang zu den Grundlagen unserer politischen Kultur öffnet". Zu einer möglichen EU Mitgliedschaft der Türkei schreibt die Politikerin: "Zu Recht wird gelegentlich bemerkt, reif für die Integration sei die Türkei dann, wenn man dort so leicht christliche Gemeinden gründen könne wie in Europa Moscheevereinigungen."

 

Journalist wird neuer Chef des Literaturarchivs

MARBACH. Neuer Direktor des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs in Marbach wird der Journalist Ulrich Raulff. Der 54jährige Westfale wurde am vergangenen Samstag gewählt, übernehmen wird er seine neue Aufgabe am 1. November. Zur Zeit arbeitet der habilitierte Historiker als Kulturredakteur für die Süddeutsche Zeitung, davor leitete Raulff seit 1997 das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

 

Sprach-Pranger

"Junior Camp"

Ferienlager für Kinder und Jugendliche, organisiert von der PDS in Thüringen und Hessen.


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