Vor 10 Jahren in der JF
JF 14/94 vom 1. April 1994

Bereits vor zehn Jahren spielte der medial geführte "Kampf gegen Rechts" in der Berichterstattung der JF eine gewichtige Rolle. Chefredakteur Dieter Stein zitiert im Aufmacher den taz-Journalisten Henryk M. Broder, der das "Ende der Schonzeit" verkündete. Freiwild seien von nun an diejenigen, "die immer wieder eine Rückkehr zur Normalität" forderten - die "Rechten" also.

Im Interview lobt der damalige Vorsitzende der Republikaner, Franz Schönhuber, den frischgewählten niedersächsischen SPD-Ministerpräsidenten Gerhard Schröder. Der habe "genau das vertreten, was unser Programm ist, die soziale Komponente auch mit einem gewissen Patriotismus," so Schönhuber. Außerdem spricht er sich für die Aufnahme ehemaliger SED-Mitglieder in seine Partei aus. "Mir ist ein ehemals überzeugter Kommunist lieber als ein Anhänger der Blockparteien."

Der CDU-Politiker Friedbert Pflüger sorgte hingegen bereits 1994 für Unterhaltung. Als den besten Weizsäcker-Imitator schlägt die JF-Redaktion ihn daher auf der "Letzten Seite" für das Amt des Bundespräsidenten vor. Manuel Ochsenreiter