© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/04 12. März 2004

Zitate

"Zunächst einmal würde ich mich gegen den Begriff Großer Lauschangriff wehren, das hat sich zwar so eingebürgert, aber es handelt sich um die akustische Wohnraumüberwachung in ganz besonders schwerwiegenden Fällen organisierter Kriminalität. (...)Wir werden demnächst in einzelnen Bereichen (...) die Akten schließen müssen, weil wir einfach nicht mehr weiterkommen. Es geht ja um Verfahren gegen insbesondere organisierte Kriminelle, die sich in besonderem Maße abgeschottet haben, teilweise auch mit ethnischen Strukturen, wo Sie mit anderen polizeilichen Mitteln nicht hineindringen können."

Holger Bernsee, Sprecher des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, im Deutschlandfunk am 4. März

 

 

"Das Ausmaß der sozialen Verwüstung und der kulturellen Desorientierung ist erschreckend. Jede Hoffnung auf kurzfristige Besserung ist eine Illusion. (...) Bei den Roma bin ich vor allem grenzenloser Apathie begegnet. In den allerschlimmsten Slums ist den Menschen sogar das Zeitempfinden abhanden gekommen. Die Tage verlaufen im ewig gleichen Rhythmus. Man steht herum, raucht und wartet."

Karl-Markus Gauß, Herausgeber der Zeitschrift "Literatur und Kritik", im Wiener Magazin "Profil" 10/04

 

 

"Die Werte der Aufklärung, der liberalen Demokratie und des gesellschaftspolitischen Liberalismus (bilden) neben dem Christentum die zweite große Säule der europäischen Leitkultur. Davon aber kann in der Türkei keine Rede sein. Sie kannte wie die gesamte islamische Welt (und das orthodoxe Christentum) keine Renaissance, keine Aufklärung, bis vor kurzem und sozusagen auf Widerruf, keine Vorherrschaft des Zivils über das Militär und keine generelle Liberalisierung der Gesellschaft. Die Türkei ist nicht europäisch. (...) Überdies ist sehr fraglich, ob es so etwas wie 'islamistische Demokratie' überhaupt gibt. Der Islam hat seinen Unbedingtheitsanspruch nicht aufgegeben."

Hans Rauscher, Publizist, im Wiener "Standard" vom 2. März

 

 

"Wenn wir nicht schneller sind, werden wir gerade mit der Osterweiterung noch unser blaues Wunder erleben, dann wird Deutschland noch stärker abrutschen."

Dieter Althaus, CDU-Ministerpräsident von Thüringen, am Sonntag in der Sendung "Sabine Christiansen"

 

 

"Die Hitler-Bewegung wurde bekanntlich trotz, nicht aber wegen ihres Antisemitismus gewählt."

Hans-Ulrich Wehler, Historiker, im "Spiegel" vom 16. Februar 2004

 

 

"Frau Merkel, als Ostdeutsche nicht in diesem System groß geworden, fühlt sich unabhängig genug, es zum Einsturz zu bringen. Insofern macht auch die Berufung des bisherigen IWF-Chefs Köhler zum Bundespräsidentschaftskandidaten Sinn. Er ist Teil ihrer Strategie, die Bürger auf weitere dramatische Einschnitte vorzubereiten."

Kommentar der "Heilbronner Stimme" vom 8. März


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