© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/04 12. März 2004

Meldungen

Verbandsklage gegen religiöses Schächten

KIEL. Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat eine Verbandsklage für einen verbesserten Tierschutz gefordert. Der Kieler Umweltminister Klaus Müller stellte dazu letzten Montag in Berlin Einzelheiten des Gesetzentwurfes vor, der an diesem Freitag in den Bundesrat eingebracht werden soll. Der Grünen-Politiker erklärte, es gebe zwar das Tierschutzgesetz, doch werde den Tieren kein gesetzlicher Vertreter zugestanden, "der zu ihren Gunsten klagen könnte und die Interessen der Tiere geltend machen kann". Tierschutzverbände sollen demnach künftig beispielsweise gegen das Schlachten ohne Betäubung (religiöses Schächten) und auch gegen genehmigte Tierversuche klagen können. Zudem sieht der Entwurf eine Klagemöglichkeit gegen Massentierhaltung vor. Wolfgang Apel, Präsident des Tierschutzbundes, lobte die Initiative, damit könnten bisher unbestimmte Rechtsbegriffe wie "artgerechte Haltung" einer rechtlichen Prüfung unterzogen werden.

 

Drei Millionen Tonnen Plastik im Pazifik

LOS ANGELES. Zwischen Kalifornien und Hawaii schwimmt ein Müll-Teppich aus etwa drei Millionen Tonnen von Plastik. Die "Deponie" soll die Größe Mitteleuropas erreicht haben, berichtet das Magazin Geo in seiner aktuellen Ausgabe. Besonders gefährlich an diesem Müll-Teppich sei die Konzentration von Giften und Chemikalien, die auch in den menschlichen Nahrungskreislauf kommen könnten, warnen Meeresbiologen in Geo. Globale Meeresströmungen haben den Unrat in den Nord-Pazifik gebracht. Die Umweltgruppe Algalita Marine Research Foundation hatte darüber bereits im Januar bei CBS berichtet. "Manche der Abfallteile stammen noch aus den fünfziger Jahren. Damals wurde Plastik erstmals in großen Mengen hergestellt", erklärt Charles Moore, Kapitän des Forschungsschiffs "Algalita". Sechsmal soviel Plastikmüll wie tierisches Plankton schwimme im Wasser, vermuten die Algalita-Wissenschaftler. Bis das Plastik endgültig in seine Einzelteile zerfalle, könnten nach Schätzungen bis zu 500 Jahre vergehen. Für Quallen bieten die Kunststoffteile neue Nahrung, Tiere wie Schildkröten und Albatrosse verenden hingegen daran.

 

Deutsche Firmen forschen in den USA

BERLIN. Im Jahr 2001 haben deutsche Firmen 11,6 Milliarden Euro (über 36 Prozent) ihrer gesamten Forschungsetats im Ausland ausgegeben. 1999 waren es nur rund 25 Prozent. In Deutschland blieb das Niveau mit 20,2 Milliarden Euro unverändert. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. Die USA sind dabei der wichtigste Forschungsstandort deutscher Unternehmen im Ausland. Ihre dortigen Ausgaben stiegen auf das Anderthalbfache. Ausländische Firmen investierten im Jahre 2001 11,5 Milliarden Euro in ihre deutschen Forschungsstandorte.


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