© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/04 12. März 2004

Meldungen

Terrorverdächtiger wird ausgeliefert

HAMBURG. Auf Bitten Italiens hat das Hamburger Oberlandesgericht der Auslieferung eines Terrorverdächtigen zugestimmt, der an der Vorbereitung von Anschlägen gegen die Besatzungstruppen in Irak beteiligt gewesen sein soll. Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, muß jetzt noch die Bundesregierung der Auslieferung des 30jährigen Algeriers Abderrazak M. nach Italien zustimmen. M., der verdächtigt wird, Verbindungen zur Terrorgruppe Ansar el Islam zu haben, war Ende November auf Bitten Italiens in vorläufige Auslieferungshaft genommen worden. Er wird der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verdächtigt, sowie der Urkundenfälschung und der illegalen Einschleusung von Ausländern. Der mutmaßliche Islamist war bereits im Juli in Hamburg nach monatelanger Observation für einige Wochen in Untersuchungshaft gelandet, weil er verdächtigt wurde, einen Bombenanschlag in Spanien geplant zu haben. Allerdings mußte er im August letzten Jahres wegen mangelnder Beweise wieder freigelassen werden.

 

Ex-RAF-Terroristin muß wieder vor Gericht

STUTTGART. Die frühere RAF-Terroristin Andrea Klump muß wieder vor Gericht. Wie das Oberlandesgericht Stuttgart am Montag mitteilte, muß sich die 46jährige wegen Beteiligung an einem Sprengstoffanschlag in Ungarn verantworten. Klump wird demnach unter anderem versuchter Mord in 33 Fällen vorgeworfen. Bei dem Anschlag auf einen Reisebus mit jüdischen Auswanderern waren im Dezember 1991 in Budapest vier Menschen verletzt worden. Früheren Angaben ihres Anwalts zufolge bestreitet sie eine Beteiligung an der Tat. Prozeßbeginn ist am 22. April. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft war Klump zusammen mit dem inzwischen gestorbenen Horst Ludwig Meyer und mindestens einem weiteren, unbekannten Mittäter an dem Anschlag im Auftrag einer palästinensischen Terrororganisation beteiligt. Der Bus mit 29 jüdischstämmigen Auswanderern aus der ehemaligen Sowjetunion sowie zwei Begleitern war auf dem Weg zum Flughafen, als eine ferngezündete Bombe explodierte. Die Explosion sei von mindestens 25 Kilogramm Sprengstoff ausgelöst worden, die in einem am Fahrbahnrand abgestellten Auto deponiert waren, so die Anklage.

 

Mzoudi klagt auf einen Studienplatz

HAMBURG. Der als mutmaßlicher Terrorhelfer freigesprochene Marokkaner Abdelghani Mzoudi klagt vor Gericht auf einen Studienplatz in Hamburg. Der 31jährige reichte einen Eilantrag beim Hamburger Verwaltungsgericht ein, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte. Demnach will Mzoudi die Hochschule verpflichten, ihn vorläufig wieder zum Studiengang Elektrotechnik zuzulassen. Die Hochschule hatte ihn exmatrikuliert und seine erneute Einschreibung als Student laut Medienberichten mit Hinweis auf seine zu hohe Semesterzahl verweigert.


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