© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/04 13. Februar 2004

Meldungen

Gen-Lebensmittel "kein Gesundheitsproblem"

BERLIN/BRÜSSEL. EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne hat Deutschland aufgefordert, seinen Widerstand gegen die Einfuhr von genmanipulierten Lebensmittel aus den USA in die EU aufzugeben. "Für mich ist das kein Gesundheitsproblem, sondern eine Frage der Verbraucherinformation", erklärte der 56jährige irische Jurist letzte Woche der Berliner Zeitung. "Früher konnten zum Beispiel genmanipulierte Futtermittel einfach in die EU importiert werden, ohne Kontrollmöglichkeit. Das war unbefriedigend. Jetzt verlangen wir, daß Nahrungsmittel und Tierfutter gekennzeichnet sind. Die Kunden im Supermarkt können wählen, ob sie solche Produkte kaufen wollen oder nicht", meinte Byrne. Auch eine Vermischung mit Naturpflanzen beim Anbau von Gen-Pflanzen sei kein Problem, da "nur Gen-Saat verwendet werden darf, die EU-Experten vorher für unbedenklich erklären". Der seit 1998 wirksame Stopp für die Zulassung von Gen-Pflanzen sei "überholt". Deutschland hatte im Dezember 2003 mit seiner Stimmenthaltung vorläufig verhindert, daß die Genmaissorte BT 11 auf den EU-Markt gelangt.

 

Geschützte Wälder immer mehr gefährdet

KUALA LUMPUR. Weltweit sind auch geschützte Wälder durch Wilderei, illegalen Holzeinschlag und landwirtschaftliche Nutzung bedroht. "Schutzgebiete funktionieren nur, wenn sie wirklich unter Schutz stehen, und dies ist nicht immer der Fall", warnten Vertreter der Umweltstiftung WWF in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur anläßlich des dortigen UN-Umweltkongresses. Laut einer aktuellen WWF-Studie, die 200 geschützte Waldgebieten in 34 Ländern untersuchte, werden Umweltschutzbestimmungen nur unzureichend umgesetzt und überwacht. "Die Zukunft der Artenvielfalt auf der Welt beruht auf einem starken Netzwerk geschützter Flächen", so der WWF. Auch der Chef des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, hat zum Auftakt der Uno-Konferenz zum Schutz der Artenvielfalt aufgerufen. Man müsse eine Menge unternehmen, so der Unep-Chef.

 

Eisenbahn-Lärm belästigt Anwohner

BERLIN. Laut einer langjährigen Meßkampagne des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Eisenbahn häufig lauter als berechnet. In Wirklichkeit seien Züge doppelt so laut (plus drei Dezibel). Die Gründe dafür liegen in den Gleisarten sowie bei den Bremssystemen. Leidtragende seien Anwohner an Bahnstrecken. Sie sind höheren Lärmbelästigungen ausgesetzt, weil die Lärmschutzeinrichtungen auf die errechnete Lärmentwicklung ausgelegt sind. Holzschwellengleise sind leiser als Betonschwellengleise, am lautesten sei die feste Fahrbahn der ICE-Strecken. Züge mit veralteten Graugußklotzbremsen erhöhen die Lärmentwicklung und sollten daher EU-weit ersetzt werden. Für den Schallschutz sollten Gleise alle neun Jahre geschliffen werden.


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