© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/04 30. Januar 2004

Meldungen

Frauenkirche bereits dieses Jahr komplett

DRESDEN. Die Dresdner Frauenkirche soll nach Angaben von Baudirektor Eberhard Burger schon Anfang August dieses Jahres in ihrer äußeren Form fertiggestellt sein. Ursprünglich war die Fertigstellung erst für das 800jährige Stadtjubiläum Dresdens 2006 vorgesehen. Die Steinbauarbeiten wollen die Bauleute bereits im Februar abschließen. Als letztes stünden die Laternenschäfte auf der 78 Meter hohen Kuppel an. Bis Ende März sollen Zimmerleute die hölzerne Turmhaube am Boden vormontieren. Sie soll mit Kupfer verblecht sowie mit Blitzschutz, Taubenabwehr und Beleuchtung versehen werden. Burger zufolge ist geplant, die 15 Meter hohe Konstruktion mit dem Turmkreuz am 22. Juni nach oben zu ziehen und zwei Meter tief im Steinbau zu versenken. Ende Juli soll sich die spätbarocke Kirche dann erstmals ohne Gerüste präsentieren. Die offizielle Einweihung der wiedererrichteten Frauenkirche, die im Februar 1945 bei alliierten Bombenangriffen zerstört worden war, ist für den Reformationstag am 31. Oktober 2005 vorgesehen.

 

CSU-Politiker: Kein Geld für Abtreibungen mehr

MÜNCHEN. Ein Ende der Abtreibung auf Staatskosten haben die bayerische Sozialministerin Christa Stewens und der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer gefordert. Nach Ansicht der CSU-Politiker ist das Geld an anderer Stelle sinnvoller angelegt. In den vergangenen fünf Jahren habe der Fiskus 197 Millionen Euro für Abtreibungen ausgegeben. "Es ist skandalös, daß Geld für Kinderspielplätze fehlt, aber für die Abtreibung vorhanden ist", sagte Singhammer der Zeitung Münchner Merkur. Die Ministerin stützt sich in ihrer Argumentation auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1993. Danach sei die Übernahme der Kosten von Schwangerschaftsabbrüchen aus Steuergeldern grundgesetzwidrig. Der Paragraph 218 Strafgesetzbuch sieht vor, daß Frauen "in besonderen Fällen" die Kosten von den Bundesländern erstattet bekommen. Abtreibungen, die medizinisch notwendig sind, werden von den Krankenkassen übernommen. Der Freistaat Bayern übernimmt die Kosten für 67 Prozent der dortigen Abtreibungen, bundesweit liegt die Quote deutlich höher.

 

SPD-Politiker Beck für Erhalt der Kirchensteuer

MAINZ. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat Forderungen aus dem CDU-Vorstand nach Abschaffung der Kirchensteuer zurückgewiesen. Beck zufolge nehmen die Kirchen wichtige gesellschaftliche Aufgaben wahr. Das Erheben von Kirchensteuern sei in den Landesgesetzen geregelt; der Staat erhalte dafür eine pauschale Kostenerstattung. Für eine Abschaffung der Kirchensteuer plädiert der evangelische Theologe und Wirtschaftsexperte im CDU-Bundesvorstand, Kurt Lauk. Er will die Unabhängigkeit der Kirchen dadurch erhöhen, daß sie einen selbst bestimmten Kirchenbeitrag erheben können. Der Kirchensprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, Hermann Kues, erwartet von den Kirchen, auf sinkende Einnahmen mit einem eigenen Finanzierungskonzept zu reagieren. Die Kirchensteuer beträgt je nach Landeskirche acht oder neun Prozent von der Lohn- bzw. Einkommensteuer.


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