© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/04 16. Januar 2004

Meldungen

Innovationsschub bei Mehrwegverpackungen

RADOLFZELL. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine positive Bilanz des Zwangspfands auf Getränkeverpackungen gezogen. "Allen Kassandra-Rufen der Einweglobby zum Trotz: Das Dosenpfand hat sich als Instrument des Mehrwegschutzes bewährt und einen Innovationsschub bei Mehrweg-Getränkeverpackungen ausgelöst", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch letzte Woche. Im Jahr 2003 habe sich die Mehrwegquote bei knapp 61 Prozent stabilisiert. Für 2004 rechnet die DUH mit einem Anstieg auf 65 Prozent, verursacht durch die absehbare Bepfandung von Säften in der zweiten Jahreshälfte. Das Dosenpfand habe "neben den positiven Effekten auf die Umwelt einen Innovationsschub bei den 16.000 mehrwegorientierten Betrieben der Getränkewirtschaft mit ihren ca. 200.000 Arbeitsplätzen ausgelöst", meinte Resch. Mit der Einführung der 0,5- und 0,33-Liter-Mehrweg-PET-Flasche sei die Forderung von Umweltverbänden erfüllt worden, eine Alternative zur Dose zu entwickeln. "Wenn der Verbraucher die Wahl hat, entscheidet er sich heute für Mehrweg und zeigt der Dose die kalte Schulter." Eindrucksvoll seien die Rückgänge bei der Landschaftsvermüllung: Leere Getränkedosen seien weitestgehend aus der Landschaft verschwunden.

 

Sachsen ist Vorreiter im Hochwasserschutz

DRESDEN. Sachsens Umweltminister Steffen Flath (CDU) will mit einem neuen Wassergesetz dem Hochwasserschutz Vorrang einräumen. Künftig sollen Flut-Entstehungsgebiete ausgewiesen werden, in denen etwa Straßen nur dann gebaut werden dürfen, wenn dafür anderswo ein Ausgleich zugunsten der Natur erfolge. Daneben sollen auch Überschwemmungsgebiete etwa in Ortslagen mit Beschränkungen für die Bautätigkeit gekennzeichnet werden. Bislang konnte nur ein Viertel der bei der Jahrhundertflut im August 2002 entstandenen Schäden beseitigt werden. Zahlreiche Flächen sollen in dem Zustand belassen werden, der bei der Hochwasserkatastrophe entstanden ist. Die Flut habe außerhalb von Ortschaften natürliche Strukturen geschaffen, die dem Hochwasserschutz dienten und erhalten bleiben sollten.

 

Schlechtester Manager des Jahres 2003

STUTTGART. Daimler-Chrysler-Vorstand Jürgen Schrempp ist vom US-Magazin Business Week zum "schlechtesten Manager des Jahres 2003" gewählt worden. Schrempp habe keines seiner angekündigten Ziele erreicht. Statt eines nach der Daimler-Chrysler-Fusion prognostizierten Gewinns von zwei Milliarden Dollar müsse Chrysler mit einem Verlust von 360 Millionen Dollar rechnen. Auch die Beteiligung an Mitsubishi bringe dem Konzern 404 Millionen Dollar Verlust, schrieb die Business Week. Die 1998 von Schrempp initiierte Fusion brachte keinen Gewinn und belastet seither indirekt auch die Mercedes-Automobilsparte.


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