© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 01/05 31. Dezember 2004

Meldungen

Ausstellung zum Brand in der Amalia-Bibliothek

WEIMAR. Die Folgen der Brandkatastrophe in der Anna-Amalia-Bibliothek veranschaulicht eine Ausstellung, die bis zum 20. Februar 2005 im Weimarer Schloßmuseum zu sehen ist. Die Schau unter dem Titel "Nach dem Brand" zeigt sowohl beschädigte als auch unversehrt gerettete Stücke aus dem einstigen Bibliotheksbestand, darunter die zerborstene Totenmaske von Friedrich Schiller, die Mitte Januar in Berlin restauriert werden soll. Mit der Ausstellung solle über den Brand und die Rettungsaktion informiert werden, sagte der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, Hellmut Seemann, bei der Eröffnung am 17. Dezember. In der Nacht zum 3. September hatte die zum Weltkulturerbe zählende Bibliothek 50.000 Bücher verloren. 62.000 wurden mit teilweise schweren Brand- und Wasserschäden gerettet. Sie wurden zur Gefriertrocknung in das Leipziger Zentrum für Bucherhaltung gebracht. Die ersten 10.000 von ihnen sind inzwischen wieder in Weimar. Zudem verbrannten 35 Gemälde. Die geretteten etwa 100 Bilder, 20 Zeichnungen und 80 Skulpturen wurden von Löschwasser und Rauch beschädigt. Auslöser des Brandes war vermutlich ein technischer Defekt.

 

Sorbische Bibliothek: Dramentexte erschienen

BAUTZEN. Als fünften Band in seiner Reihe "Sorbische Bibliothek" hat der Bautzener Domowina-Verlag die deutschsprachigen Dramentexte "Die wendische Schiffahrt" und "Kim Broiler. Ein Tierstück in drei Bildern" von Kito Lorenc herausgegeben. Die Stücke waren 1994 sowie 1996 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen uraufgeführt worden und erscheinen jetzt erstmals als Buch. Beiden Werken sei die hintergründige Sprachkomik des Dichters gemein, teilte der Verlag mit. Vielmehr noch als der Theaterzuschauer dürfte der Leser "seine helle Freude daran haben". Der Domowina-Verlag hatte die Reihe der "Sorbischen Bibliothek" aufgelegt, um Literatur des kleinsten slawischen Volkes deutschen Lesern besser zugänglich zu machen. Bisher erschienen "Die Insel der Vergessenen" von Jakub Lorenc-Zaleski (2000), eine Werkauswahl der Dichterin Mina Witkojc aus der Niederlausitz (21001), ein Lyrikband des sorbischen Dichters Jurij Chezka (2002) sowie die Familien- und Zeitchronik "Tage in der Ferne" von Marja Mlynkowa (2003).

 

Sprachwahrer des Jahres 2004 gesucht

ERLANGEN. Die Zeitung Deutsche Sprachwelt sucht den "Sprachwahrer" des Jahres 2004. Zur Wahl stehen unter anderem die Schulbuchverlegerin Karin Pfeiffer-Stolz, die mit ihrem Verlag zur bewährten Rechtschreibung zurückgekehrt ist (JF-Interview 34/04), der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Konzerns, Mathias Döpfner, für seine Entscheidung, in der gesamten Springer-Presse wieder die klassische Rechtschreibung zu verwenden, die Kaufhauskette C&A, die einen englischen Werbespruch durch einen deutschen ersetzt hat, der Autor der Spiegel-Kolumne "Zwiebelfisch", Bastian Sick, für sein sprachkritisches Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" sowie die Künstlerinitiative "Musiker in eigener Sache", die sich für eine stärkere Berücksichtigung deutscher Musik im Rundfunk einsetzt. Für die Auszeichnung "Sprachwahrer 2004" vorgeschlagen werden können aber auch andere Personen oder Institutionen. Einsendungen an die Deutsche Sprachwelt (Postfach 1449, 91004 Erlangen), Einsendeschluß ist der 31. Januar 2005.

 

Sprach-Pranger

"Get up-Wettbewerb"

Titel eines Wettbewerbs für Produkt- oder Dienstleistungsideen junger Unternehmer in Thüringen


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