© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/03 31. Oktober 2003

Zitate

"Der 'Kampf gegen den Terror' war einer der verlogenen Vorwände für die Eroberung des uralten Kulturlandes an den zwei Strömen. Nun befinden sich die Okkupanten tatsächlich im Krieg gegen den Terror und machen dabei keine gute Figur. Denn sie befinden sich nicht in der Offensive, sondern in der Defensive. Es ist tatsächlich Terror, dem sich die britischen und US-Soldaten und auch die ausländischen Zivilverwalter und ihre einheimischen Kostgänger ausgesetzt sehen. Es ist eine in jeder Hinsicht gerechtfertigte Gewalt: die legitime Reaktion auf die völkerrechtswidrige Unterwerfung eines Landes. Der irakische Widerstand ist nicht mehr und nicht weniger terroristisch als es die französische Resistance war. Und entsprechend entstammt auch die amerikanische Propagandamunition gegen die irakischen Freiheitskämpfer wortwörtlich dem Goebbelschen Arsenal: 'Kriminelle', 'Banditen' -und eben auch 'Terroristen'."

Werner Pirker, Publizist, in der "Jungen Welt" vom 27. Oktober

 

 

"In der Öffentlichkeit versteht niemand, daß wir in Deutschland eine Diskussion über das 67. Lebensjahr (beim Renteneintritt) führen, wenn gleichzeitig die älteren Arbeitnehmer über 50 entlassen werden und wenn sie entlassen sind, kaum wieder Einstellungschancen haben. (...) Wir haben in Deutschland seit vielen Jahren eine Welle von Frühverrentungen. (...) Das geschieht in allererster Linie in den großen Konzernen in Deutschland, weil dort (...) Übergangsgelder und Abfindungen gezahlt werden, die Mittelständler und Handwerker nicht bezahlen können. Diese Frühverrentung zahlen also die Arbeitnehmer, die weiter beschäftigt werden, der Mittelstand und das Handwerk."

Horst Seehofer, CSU-Vize, im Deutschlandfunk am 21. Oktober

 

 

"Die USA sind immer noch im Krieg - und dies nicht nur im Irak, sondern auch an der Heimatfront. (...) Die Washington Post berichtete am Dienstag, daß das Pentagon schon im März die Order ausgegeben habe, den Transport von Särgen, in denen US-Soldaten aus dem Irak in ihre Heimat zurückgebracht werden, in aller Heimlichkeit durchzuführen. Die Kontrast zu einer anderen medialen Darbietung ist eklatant: Die Verbreitung der Aufnahmen der beiden toten Saddam-Söhne, die vor einigen Monaten durch jede TV-Station und Zeitung gingen, war von Militär und Politik offenbar zu Abschreckungszwecken gutgeheißen und nach Kräften gefördert worden."

Christoph Winder, Publizist, im Wiener "Standard" vom 23. Oktober

 

 

"Wenn wir es zulassen, daß von den Deutschen jenseits der familiären Überlieferung als Opfern gesprochen wird, öffnen wir dem Geschichtsrevisionismus, der realtivierung des Judenmordes, Tür und Tor und laufen damit Gefahr, den schmerzhaften und bis heute anhaltenden Prozeß der seelischen und matriellen Anerkennung deutscher Schuld zunichte zu machen."

Günter Franzen, Schriftsteller, im "Spiegel" 40/03


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