© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    41/03 03. Oktober 2003

 
Meldungen

Beutekunst: Rubens-Bild in Moskau sichergestellt

BERLIN. Ein im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland verschwundenes Rubens-Gemälde ist in Moskau sichergestellt worden. Das wertvolle Gemälde "Tarquinius und Lukretia" sei nach Übermittlung eines offiziellen Rechtshilfeersuchens der Bundesregierung und "unter Mitwirkung höchster staatlicher Stellen in Deutschland und Rußland" sichergestellt worden, teilte Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) vergangenen Samstag in Berlin mit. Der derzeitige Besitzer habe das Gemälde laut Weiss an die russischen Behörden ausgehändigt. Das Bild stammt aus dem Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Die Sicherstellung, so Weiss, sei ein Signal: "Beutekunst ist keine Handelsware." Das großformatige, in den Jahren 1610/1611 entstandene Ölgemälde war nach Angaben von Weiss der schwerste Kriegsverlust der Stiftung.

 

Bischof gegen Nostalgie und Zukunftsträume

FULDA. Der Trierer Bischof Reinhard Marx hat sich gegen eine "Verteufelung der Gegenwart" und die Darstellung der "modernen Welt als Irrweg" gewandt. In einer Predigt zum Abschluß der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe vorigen Donnerstag in Fulda betonte Marx, für die Kirche verbiete sich ein nostalgisches Zurückschauen auf vermeintlich bessere Zeiten ebenso wie ein Traum von einer "Zukunftskirche", denn dies sei mehr eine Flucht vor gegenwärtigen Problemen als eine Hilfe zur Veränderung. Kernfrage sei, wie die Glaubenden "profiliert und froh katholisch" sein und zugleich in dieser Gesellschaft "mit Zuversicht als moderne Menschen" leben könnten, hieß es im Predigttext. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen könne man nur aushalten und einen Neuaufbruch in der Evangelisierung erreichen, wenn der Glaube an Gott als "stärkste Alternative und größtes Abenteuer" vermittelt werde.

 

Wim Wenders erhält Helmut-Käutner-Preis

DÜSSELDORF. Der Filmemacher Wim Wenders erhält den mit 8.000 Euro dotierten Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf. Mit der Auszeichnung werde die hohe Experimentierfreudigkeit und Innovationskraft des Regisseurs gewürdigt, heißt es in der vergangenen Donnerstag veröffentlichten Laudatio. Wenders habe über Jahrzehnte die deutsche Filmkultur geprägt und sie international bekannt gemacht. Wim Wenders wurde am 14. August 1945 in Düsseldorf geboren. Die Preisverleihung soll im Frühjahr 2004 in seiner Heimatstadt stattfinden. Zu Wenders' bekanntesten Werken gehören "Im Lauf der Zeit", "Der Stand der Dinge", "Paris, Texas" und der Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club". Der Preis ist nach dem Regisseur Helmut Käutner (1908-1980) benannt.

 

Limbach für sorgsamen Umgang mit Deutsch

MÜNCHEN. Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, hat zu einem sorgsameren Umgang mit der deutschen Sprache aufgerufen. Weltweit lernten 20 Millionen Menschen Deutsch. In den EU-Beitrittsländern sei Deutsch nach Englisch die meistgelernte Sprache, sagte Limbach Donnerstag vergangener Woche in München. Die Wertschätzung der deutschen Sprache im Ausland beginne aber im Inland. Ein verantwortungsvoller und bewußter Umgang verleihe den Bemühungen um die deutsche Sprache im Ausland Anerkennung und Glaubwürdigkeit, sagte Limbach anläßlich des "Europäischen Tages der Sprachen".

 

Sprach-Pranger

"Help the Helper"

Ausbildungsprogramm des therapeutischen Frauenberatungszentrums Göttingen.


 
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