© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/03 26. September 2003

 
Zitate

"Die JUNGE FREIHEIT hetzt gegen eine öffentliche Tagung, die der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz im Oktober dem vorsichtig formulierten Thema widmet: 'Die neue Rechte - eine Gefahr für unsere Demokratie?' Inzwischen dreschen auch CDU-Bundestagsabgeordnete auf den Verfassungsschutz in Düsseldorf ein - und die Schill-Partei und das Zentralorgan der CSU, der Bayernkurier. Der Hauptvorwurf lautet, Referenten der Tagung und sogar der veranstaltende Mitarbeiter des Verfassungsschutzes bewegten sich in linksextremen Gefilden ... Die 'Beweise' sind dünn: Referenten wie die Professoren Christoph Butterwege und Wolfgang Gessenharter, weithin anerkannte Rechtsextremismus-Experten, hätten in linken Blättern publiziert."

Frank Jansen im Tagesspiegel vom 21. September

 

 

"Ja, wir Israelis haben die hebräische Sprache wiederbelebt, ein großartiges Theater geschaffen und eine starke Währung. Unser jüdischer Verstand ist noch so scharf wie eh und je. Wir werden im Nasdaq-Index gehandelt - aber ist es das, wofür wir einen Staat gegründet haben? Das jüdische Volk hat nicht zwei Jahrtausende überlebt, um neue Waffen zu entwickeln, Sicherheitsprogramme für Computer und Abwehrraketen. Wir sollten ein Licht unter den Nationen sein. Und darin haben wir versagt. (...) Israel, das aufgehört hat, sich um die Kinder der Palästinenser zu kümmern, sollte nicht überrascht sein, wenn diese sich, in Haß gebadet, in den Zentren des israelischen Eskapismus selbst in die Luft jagen. In unseren Vergnügungsvierteln verschreiben sie sich Allah. Wir könnten tausend Anführer töten, und nichts wäre dadurch gewonnen, weil die Führer von unten kommen - aus den Kellern des Hasses und der Wut, aus den 'Infrastrukturen' der Ungerechtigkeit und moralischen Korruptheit."

Avraham Burg, Abgeordneter der Arbeitspartei in der Knesset, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 12. September

 

 

"Liberale Ökonomen werden uns immer erklären, daß völlige Bewegungsfreiheit weltweit optimal ist für die Wirtschaft, weil sie zum effizientesten Einsatz von Arbeitskräften führt. Gerade europäische Sozialstaaten können den Arbeitsmarkt nicht völlig freigeben, wenn sie sich weiter als Sozialstaaten behaupten wollen. Der Wunsch, bestimmte Mindeststandards bei Löhnen und Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten, ist deshalb ein Argument für die Beschränkung der Zuwanderung."

Rainer Bauböck, österreichischer Migrationsforscher, im Wiener Magazin "Profil" 38/03

 

 

"Es scheint, als hätten wir einige Male versagt, weil wir so etwas wie den Anschlag vom 11. September 2001 hervorgerufen haben. Ich bestehe weiterhin auf der Ansicht, daßdieser 11. September überbewertet wird. Es steckt nichts Epochales darin. Wir haben es zu einem epochalen Ereignis gemacht."

Jonathan Franzen, US-Schriftsteller, im "Spiegel" 38/03


 
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