© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/03 26. September 2003

 
Meldungen

Immer mehr Kinder mit ausländischen Eltern

WIESBADEN. Von den etwa 734.500 Kindern, die 2001 in Deutschland lebend geboren wurden, hatten zirka 161.000 (22 Prozent) mindestens ein ausländisches Elternteil (1996: 20 Prozent; 1991: 16 Prozent). Darunter hatten 83.000 Kinder ausländische Eltern, und 78.000 Kinder stammten aus Verbindungen von Ausländern mit Personen mit deutschem Paß. Die in Deutschland lebenden Ausländer, die 2001 Mutter oder Vater wurden, stammten aus allen Kontinenten und 160 Staaten der Erde, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anläßlich des Weltkindertags am 20. September mit. 30.100 Kinder stammten von türkischen Eltern ab, weitere 12.800 aus Verbindungen von Türken mit Personen, die einen deutschen Paß besaßen. Paare aus dem ehemaligen Jugoslawien bekamen 2001 5.800 Kinder, italienische 4.200. Aus Afrika waren Marokkaner die größte Elterngruppe (1.000 Kinder), aus Amerika waren die US-Bürger am stärksten vertreten (350 Kinder). Von den Eltern aus Asien kamen die meisten aus dem Irak (1.050 Kinder) und Vietnam (1.000 Kinder).

 

Kardinal warnt vor Stammzellenforschung

FULDA. Der deutsche Kardinal Karl Lehmann hat die Forschungsminister der Europäischen Union eindringlich ersucht, keine EU-Gelder für die Erforschung embryonaler Stammzellen zu bewilligen. Zu Beginn der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Fulda, eine solche Förderung mißachte den Lebensschutz Ungeborener und sei ethisch nicht zu rechtfertigen. Lehmann wiederholte den Vorschlag der katholischen Kirche, statt dessen die Forschung an "adulten Stammzellen" zu fördern. Erst jetzt beginne langsam die Erkenntnis zu wachsen, daß auch die Stammzellen von Erwachsenen oder aus Nabelschnurblut ein "hohes therapeutisches Potential" besäßen. Lehmann betonte daneben die Notwendigkeit zum Umbau des Sozialstaats und mahnte mehr Generationengerechtigkeit an. Zu den Sozialreformen sagte der Mainzer Kardinal, die katholische Kirche habe nie geleugnet, daß ein "gewisser Umbau" zum Erhalt der sozialstaatlichen Vorteile erfolgen müsse. Als "völlig haltlos" bezeichnete er jedoch den öffentlichen Vorwurf, die Kirche mache sich zum "Sprachrohr der Arbeitgeber".

 

Führungswechsel in Weikersheim

WEIKERSHEIM. Beim CDU-nahen Studienzentrum Weikersheim hat ein Führungswechsel stattgefunden. Der bisherige Präsident der freiheitlich-konservativen "Denkfabrik", der Politikwissenschaftler Klaus Hornung, zog sich von der Spitze zurück und übernimmt fortan das Amt des Vizepräsidenten. Hornungs Nachfolger als Präsident ist Bernhard Friedmann, ehemaliger christdemokratischer Bundestagsabgeordneter und früherer Präsident des Europäischen Rechnungshofes (1996 bis 1999).


 
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