© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/03 19. September 2003

 
Zitate

"... ist die Zeit nicht reif für eine rechte taz? Braucht man auch auf der anderen Seite nicht mal wieder ein bißchen intellektuellen Qualitätsjournalismus? (...) wir erleben doch fast überall so ein linkes, liberales Einerlei - das reizt keinen so richtig. Das füllt zwar die Seiten, ist aber langweilig. Das bringt uns in Deutschland nicht voran. (...) Es wäre doch viel spannender, wenn man endlich wieder andere Debatten anzetteln könnte. Und es auf dem Medienmarkt eine Bewegung gäbe, die nicht vom Kartellrecht, sondern vom politischen Willen der Konservativen ausginge. Vielleicht ist es auch deshalb so langweilig in der deutschen Presselandschaft."

Günter Nooke, Medienpolitischer Sprecher der CDU-BUndestagsfraktion, in einem Interview mit der "taz" vom 15. September

 

 

"Die Rolle von Hans Eichel zeigt auf gnadenlose Art und Weise, wie schnell man den Nimbus als seriösen Finanzpolitiker verlieren kann. (...) Ein Finanzpolitiker wird immer scheitern, wenn er es nicht schafft, die Mehrheit seiner eigenen Leute dazu zu kriegen, die Sozialleistungen des Staates auf den Prüfstand zu stellen. Sonst führt die Finanzierung von Arbeitslosigkeit zum Fiasko der öffentlichen Haushalte. Eichel ist faktisch an dieser Aufgabe gescheitert."

Oswald Metzger, ehemaliger Haushaltsexperte der Grünen im Bundestag, im Interview mit "tagesschau.de" am 11. September

 

 

"Mit einer oft atemberaubenden Ignoranz haben die Bush-Leute den gerechtfertigten Kampf gegen den internationalen Terrorismus in eine nach Belieben betriebene 'Weltmission' umfunktioniert. (...) Die Blitz-Kriege in Afghanistan und Irak wurden gewonnen, aber statt der Liquidierung der Netzwerke des Terrors von Bagdad bis Jerusalem wurde die bisherige Grundlage der transnationalen Zusammenarbeit, ja der westlichen Allianz, fast zerstört."

Paul Lendvai, Publizist, im Wiener "Standard" vom 11. September

 

 

"Ich pfeife auf alles, was politisch korrekt ist. Ich habe die Angewohnheit, die Wahrheit zu sagen, im Einklang mit dem, was die Leute denken. (...) Ich bin bestimmt ein Außenseiter der Politik, ich bin kein Berufspolitiker und will es nicht werden. Dies heißt aber nicht, daß ich antipolitisch bin. Dies bedeutet, daß ich in die Politik einige Verhaltensweisen einbringen kann, die ihr normalerweise fremd sind (...) Mir macht es Spaß, Reaktionen auszulösen, und ich habe keinen Grund, mich zu ändern."

Silvio Berlusconi, italienischer Regierungschef, auf einer Pressekonferenz in Rom am 10. September

 

 

"Es war schon bemerkenswert, was für Propaganda da als Journalismus verkauft wurde, vor allem im Herbst 2002 ... alles, was sich jetzt als Lüge herausstellt, wurde zu der Zeit als Fakt präsentiert. (...) es gibt ein Mißverhältnis zwischen Fantasie und Realität in diesem Land, das schwer zu erklären ist."

John R. Macarthur, Herausgeber des in New York erscheinenden "Harper's Magazine", im Interview mit der "taz" vom 11. September


 
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