© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/03 19. September 2003

 
Meldungen

CDU kritisiert Bischöfin Jepsen

HAMBURG. Der kirchenpolitische Sprecher der Hamburger CDU, der Sozialpädagoge Wolfgang Beuß, hat scharfe Kritik an Bischöfin Maria Jepsen und ihrer Haltung zu der für Jahresende geplanten Schließung der Evangelischen Akademie Hamburg/Bad Segeberg geübt. "Mit diesen Vorstellungen zu Einsparungen ist Frau Jepsen kein Segen für die Stadt", sagte Beuß dem Hamburger Abendblatt. Spätestens nach der Pensionierung der heute 58jährigen Theologin müsse dringend über eine Reform der Leitungsstruktur nachgedacht werden. Beuß kritisierte die Finanzpolitik der Nordelbischen Kirche und die mißlungene Rettung der Evangelischen Akademie. Nun bestehe die Gefahr, daß die Vermittlung christlicher Werte durch die Kirchenleitung immer weiter aufgeweicht werde. "Ich finde, die Nordelbische Kirche leistet sich in Hamburg eine völlig verfehlte Weichenstellung. Und sie hat viele Gläubige durch politische Einseitigkeit verprellt. Mir reicht das schon lange, und ich fühle mich von der Kirche ausgegrenzt", sagte der 49jährige Politiker. Aus Verärgerung über die Kirchenleitung war 1999 ein prominenter Hamburger Sozialdemokrat, der frühere Bundestagsabgeordnete Hans Apel, aus der Nordelbischen Kirche ausgetreten.

 

Streit um Auftritt des Dalai Lama in Berlin

BONN/FULDA. Im Streit um den Auftritt des Oberhauptes der tibetanischen Buddhisten vor 20.000 Besuchern des Ökumenischen Kirchentages am 30. Mai in Berlin haben die Pressesprecher der Großveranstaltung Stellung bezogen. Kritiker hatten dagegen protestiert, daß ein nicht-christlicher Religionsführer ein großes Forum für seine Weltanschauung bekam, und dem evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt, das die Veranstaltung gemeinsam mit der katholischen Organisation Misereor präsentierte, mit Spendenboykott gedroht. Nach Angaben der Kirchentagssprecher Theodor Bolzenius und Rüdiger Runge war der Dalai Lama Gast des Kirchentags. Eine vom Kirchenvorstand berufene Projektkommission habe die Einladung ausgesprochen. Die Verantwortung für die Veranstaltung und die Einladung trage der Kirchentag, so die Sprecher. Die Kritiker werfen den Organisatoren der umstrittenen Veranstaltung vor, mit der Präsentation des als "Seine Heiligkeit" titulierten Dalai Lama jenen Christen in den Rücken gefallen zu sein, die sich für eine weltweite Verbreitung des Evangeliums einsetzen.

 

Warnung vor Esoterik in der Schule

BERLIN. Vor den Einflüssen der Esoterik an Schulen warnte der berlin-brandenburgische Sekten- und Weltanschaungsbeauftragte, Pfarrer Thomas Gandow. Eltern sollten protestieren, wenn Lehrer versuchten, Schülern Reiki-Übungen, Meditationstechniken und das Malen von Mandalas - buddhistischen Symbolen - beizubringen. Solcher "Unsinn" gehöre nicht zum Bildungsauftrag der Schulen, so Gandow.


 
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