© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/03 12. September 2003

 
Meldungen

Naturwissenschaftler werden immer weniger

WIESBADEN. Im Jahr 2002 hat die Zahl der Absolventen im Studienbereich Physik um 9,2 Prozent, in der Chemie um 5,9 Prozent, in der Elektrotechnik um 5,4 Prozent und im Bereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik um 3,2 Prozent abgenommen. Dagegen stieg die Zahl der erfolgreich abgelegten Hochschulprüfungen im Studienbereich Informatik im Vergleich zu 2001 erneut an, und zwar auf 6.600 (+8,9 Prozent). Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes haben 2002 in Deutschland insgesamt 208.600 Prüfungsteilnehmer (davon 47 Prozent weiblich) ein Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen. 44 Prozent erwarben einen Universitätsabschluß, 32 Prozent ein Fachhochschuldiplom, je elf Prozent beendeten ein Lehramtsstudium bzw. ein Promotionsstudium. Nur zwei machten einen Bachelor- oder Masterabschluß. 33 Prozent sind Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaftler, je 17 Prozent Ingenieur- bzw. Sprach- und Kulturwissenschaftler, nur 14 Prozent waren Mathematiker oder Naturwissenschaftler. Neun Prozent studierten Humanmedizin, weitere neun Prozent andere Fächer. 93 Prozent der Absolventen waren Deutsche. Die durchschnittliche Gesamtstudienzeit betrug bei den Unis 6,6 Jahre, bei den Fachhochschulen 5,2 Jahre.

 

"Opfer des US-Gen-Technik-Imperialismus"

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement aufgefordert, den Verbraucherschutz nicht im Interesse der Gentechnik-Industrie und der Welthandelsorganisation (WTO) aufzuweichen. "Die USA versuchen mit Hilfe der WTO, den Europäern gentechnisch veränderte Lebensmittel aufzuzwingen", erklärte BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm letzten Freitag. "Die EU darf sich diesem Druck nicht beugen. 80 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger wollen kein Gen-Food." Am 11. September 2003 tritt das Cartagena-Protokoll in Kraft, das Ländern erlaubt, bei Verdacht auf Umwelt- und Gesundheitsgefahren den Import von genveränderten Organismen zu verbieten. Die USA wollen dies mit ihrer WTO-Klage verhindern. "Der Schutz der Verbraucher und der Umwelt droht zum Opfer des US-Gentech-Imperialismus zu werden. Internationale Umweltabkommen wie das Cartagena-Protokoll müssen Vorrang vor Handelsabkommen haben", forderte BUND-Experte Daniel Mittler.

 

Neue Ausstellung über Tierfilmer Sielmann

FÜRSTENWALDE. Seit letztem Sonntag können Besucher der Naturlandschaft Groß Schauen (östlich von Berlin) auf dem Gelände der Fischerei Köllnitz eine neue Ausstellung über das Lebenswerk des Tierfilmers und Naturschützers Heinz Sielmann besichtigen. Daneben gibt es Informationen zu Fischadlern, Ottern und Zandern. Im Dezember 2001 erwarb die Heinz-Sielmann-Stiftung 955 Hektar Wasserfläche im Naturschutzgebiet Groß Schauener Seekette. Das Ziel war der Erhalt der Seen mit ihren breiten Seerosen- und Schilfgürteln sowie ausgedehnten Bruchwäldern. Mit dem Kauf der Seen ist es der Heinz-Sielmann-Stiftung gelungen, dieses Ökosystem dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. Information unter: 05527/9140

 

ZAHL DER WOCHE

Mit 35,2 Milliarden Euro

(10,8 Prozent) war Frankreich im ersten Halbjahr 2003 das wichtigste Zielland deutscher Exporte. In die USA wurden für 31,1 Milliarden Euro (9,6 Prozent), nach Großbritannien für 27,1 Milliarden Euro (8,3) deutsche Waren verkauft.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


 
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