© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/03 15. August 2003

 
Meldungen

Weiss: Fördermittel für RAF-Ausstellung fraglich

BERLIN. Die staatliche Förderung der in Berlin geplanten Ausstellung zur Geschichte der terroristischen Rote Armee-Fraktion (RAF) ist weiterhin fraglich. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) macht die Rückzahlung der bereits bewilligten 100.000 Euro aus dem Hauptstadtkulturfonds von einem überarbeiteten Konzept und der Zusammenarbeit mit Angehörigen der RAF-Opfer abhängig. In einem Schreiben forderte Weiss die Geschäftsstelle des Hauptstadtkulturfonds auf, "umgehend einen Widerruf der Förderung und eine entsprechende Rückforderung der Fördermittel zu prüfen", wenn eine hinreichende Einbeziehung der Opferseite und eine unmißverständliche Betitelung der Ausstellung nicht sichergestellt seien. Eine Reaktion der Geschäftsstelle des Hauptstadtkulturfonds lag bis Anfang dieser Woche nicht vor, sagte die Sprecherin von Weiss. Die Ausstellungsmacher, die Berliner "Kunst-Werke", haben inzwischen zugesagt, die Angehörigen der RAF-Opfer "einzubeziehen". Die Ausstellung, die zunächst unter dem Titel "Der Mythos RAF" geplant wurde, trägt nun den Arbeitstitel "Ausstellung über die RAF zwischen 1970 und 1977". Spätestens im September will das Ausstellungshaus sein Konzept der Öffentlichkeit vorstellen.

 

Umfrage: Preußische Tugenden kehren zurück

ALLENSBACH. Preußische Tugenden kehren wieder zurück. Immer mehr Deutsche halten es für wichtig, daß Kinder zu Höflichkeit, Gewissenhaftigkeit, Sparsamkeit, Toleranz und Bescheidenheit angehalten werden. Das hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer aktuellen Untersuchung festgestellt. 87 Prozent der Befragten zählen Höflichkeit und gutes Benehmen zu den wichtigsten Erziehungszielen, 14 Prozent mehr als 1992. Ordentliches und gewissenhaftes Arbeiten wollen 80 Prozent aller Deutschen den Kindern vermitteln; vor elf Jahren waren es nur 69 Prozent. Toleranz und die Achtung von Andersdenkenden steht mit 79 Prozent ebenfalls hoch im Kurs und machte im Vergleichszeitraum einen Sprung von 18 Prozent nach vorne. Die Erziehung zur Sparsamkeit war vor elf Jahren 59 Prozent der Befragten wichtig - heute sind es 72 Prozent. Einen weit geringeren, aber dennoch wachsenden Stellenwert hat die Bescheidenheit: Diese Tugend spielt für 29 Prozent der Befragten eine bedeutsame Rolle in der Erziehung, sieben Prozent mehr als 1992.

 

Herbert Kremp feierte 75. Geburtstag

HAMBURG. Er gilt als konservatives Urgestein des Axel Springer Verlages: Herbert Kremp, lange Jahre Chefredakteur der Tageszeitung Die Welt, feierte am Dienstag dieser Woche seinen 75. Geburtstag. Am 12. August 1928 in München geboren, promovierte er bereits als 26jähriger mit einer Arbeit über Arnold Toynbee, Oswald Spengler und Max Weber. Anschließend volontierte er bei der Frankfurter Neuen Presse. 1963 wurde er Chefredakteur der Rheinischen Post in Düsseldorf, 1969 wechselte er in gleicher Funktion zur Welt nach Hamburg. Bis 1977 und dann erneut von 1981 bis 1985 stand er an der Redaktionsspitze des damals noch liberal-konservativen Blattes. Bis heute ist Kremp, der 1978 mit dem angesehenen Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet wurde, für verschiedene Zeitungen des Springer-Konzerns als Autor und Kommentator tätig.

 

Sprach-Pranger

"Warum bringen Sondermarken bis zu 100% mehr Response?"

Aus einem Werbetext der Deutschen Post AG, Niederlassung Philatelie, in Frankfurt am Main


 
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