© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/03 15. August 2003

 
Meldungen

Milliarden-Schaden durch Kriminalität

MÜNCHEN. Im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität (OK) bearbeiteten die Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr in Bayern 91 "riesige" Verfahren mit zusammen 4.145 Einzeldelikten. Im Jahr 2001 waren es sogar 102 Verfahren mit 2.814 und im Jahr 2000 110 Verfahren mit 5.375 Einzeldelikten. OK verursachte allein im Jahr 2002 in Bayern 2,26 Milliarden Euro Schaden; der geschätzte Gewinn liegt bei etwa 662 Millionen Euro. Davon konnten Finanzermittler zusammen mit der Justiz Vermögenswerte von über 66 Millionen Euro abschöpfen. Bei OK-Verfahren und im Kampf gegen Schwerkriminelle sei für den Ermittlungserfolg entscheidend, die zahlreichen Informationen und damit Tatzusammenhänge und Täterstrukturen zu erkennen, so Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU). Hierzu wurde ein neues, vier Millionen Euro teures EDV-System angeschafft, welches im Oktober diesen Jahres bayernweit einheitlich bei 43 Kriminaldienststellen eingeführt wurde.

 

"Antifa"-Grenzcamp von Polizei aufgelöst

KÖLN. Am 9. August wurde das sogenannte Antirassistische Grenzcamp in Köln von der Polizei geräumt und alle anwesenden Personen in Gewahrsam genommen. Das Grenzcamp ist eine Aktionswoche von "Flüchtlingsorganisationen" sowie Antifa-Gruppen, die durch "vielfältige Aktionen" die "rassistische Ausgrenzung" von Flüchtlingen in Deutschland thematisieren wollten. Teil dieser Aktionen war beispielsweise die ganztägige Blockade der Zufahrtswege zum Düsseldorfer Flughafen. Insgesamt leitete die Kölner Staatsanwaltschaft 84 Strafverfahren ein, unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, schweren Raubs, Körperverletzung und Sachbeschädigung. 45 Personen wurden vorübergehend festgenommen. Insgesamt waren bei der zehntägigen linksradikalen Veranstaltung 8.300 Beamte im Einsatz. Der Niedersächsische Flüchtlingsrat kündigte bereits an, "gegen die Verantwortlichen dieses Einsatzes Disziplinarverfahren" einzuleiten.

 

Keine Schönhuber-Kolumnen bei Frey

MÜNCHEN. Der Gründer und ehemalige Vorsitzende der Republikaner, Franz Schönhuber, hat seine wöchentlich erscheinende Kolumne in der Nationalzeitung des Münchner Verlegers Gerhard Frey eingestellt. Zu den Hintergründen äußerte Schönhuber, es habe "keine streitige Auseinandersetzung" gegeben, sondern "nur eine konsequente Bereinigung einer schon lange schwelenden Unvereinbarkeit". Weiter kritisierte der ehemalige Journalist des Bayerischen Rundfunks die deutschen Rechtsparteien, "deren Existenz wie ein Mehltau über der politischen Landschaft liegt und den Neuaufbau einer demokratischen, patriotischen und zukunftsorientierten Partei verhindert." Deren intellektuelles Potential stelle "nur noch ein kleines Rinnsal vor dem Austrocknen" dar, so Schönhuber.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen